Bei der Räumung eines von Linksautonomen besetzten Areals kam es zu 76 Festnahmen. 46 Beamte wurden beim Einsatz verletzt.
Die Räumung erfolgte mit einem polizeilichen Grossaufgebot
Die Räumung erfolgte mit einem polizeilichen Grossaufgebot - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Berliner Polizei hat den seit 30 Jahren besetzten «Köpi»-Platz geräumt.
  • Dabei wurden 76 Menschen verhaftet, 46 Polizisten verletzt.
  • Die linksautonomen Besetzer verursachten Sachschaden und setzten Autos in Brand.
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Im Zusammenhang mit der Räumung des linksautonomen Bauwagen-Camps «Köpi»-Platz in Berlin sind nach Polizeiangaben 76 Menschen festgenommen worden.

46 Einsatzkräfte seien verletzt worden, teilte die Polizei am Samstagabend mit. Das Bauwagen-Camp in Berlin-Mitte war am Freitag geräumt worden. Bei Protesten gegen die Räumung kam es zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Die Polizei meldete zudem Sachbeschädigungen und Brandstiftungen an Autos.

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Polizisten räumen Barrikaden am Eingang der Bauwagensiedlung aus dem Weg. Foto: Fabian Sommer/dpa - dpa-infocom GmbH

Zwei der verletzten Einsatzkräfte mussten ihren Dienst beenden, wie die Polizei mitteilte. Insgesamt waren demnach im Zeitraum vom 14. bis 16. Oktober rund 3500 Beamte «rund um die Uhr im Wechsel» im Einsatz.

Die «Köpi» ist ein seit 1990 existierendes alternatives Wohn- und Kulturzentrum in einem ehemals leerstehenden Wohnhaus am früheren Mauerstreifen. Vor dem ursprünglich besetzten Gebäude entstand im Laufe der Zeit auf einem weiteren leeren Grundstück ein Wagenplatz der linksautonomen Szene. Nur dieser wurde am Freitag geräumt, das Wohnhaus selbst war davon nicht betroffen.

Das Gelände mit dem Bauwagenplatz gehört einem Investor, der dort bauen will. Auf Räumungsaufforderungen des Eigentümers reagierten die Bewohner nicht. Gerichte bestätigten aber die Zwangsräumung, sodass die Polizei am Freitag im Rahmen der Amtshilfe für die Gerichtsvollzieher tätig wurde. Aufgrund der Bedeutung für die linke Szene war mit Widerstand gerechnet worden.

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