Ein 96-jähriger Mann hat in Deutschland seine eigene Tochter angeschossen. Der Hintergrund könnte ein Streit über die Unterbringung im Pflegeheim sein.
Ein Polizist in SEK-Uniform mit einer MP5-Maschinenpistole (Symbolbild).
Ein Polizist in SEK-Uniform mit einer MP5-Maschinenpistole (Symbolbild). - Georg Wendt/dpa

Ein 96-Jähriger hat in Deutschland vier Schüsse auf seine 53-jährige Tochter abgegeben und sie dabei schwer verletzt. Es gibt Hinweise auf einen Streit darüber, ob der hochbetagte Senior ins Pflegeheim geht.

Dies teilte die Dortmunder Staatsanwältin Maribel Andersson auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA in Düsseldorf mit. Ereignet hatte sich die Tat am Donnerstag in Selm im Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Der Mann sei im Besitz eines Waffenscheins gewesen – drei seiner vier Schüsse hätten die Tochter getroffen, mit zwei Durchschüssen durch den Oberschenkel und einen Streifschuss an der Schulter. Die 53-Jährige sei bereits operiert worden und werde in Kürze vernommen, sagte die Staatsanwältin. Lebensgefahr habe nicht bestanden.

Schuldfähigkeit des Seniors wird untersucht

Die Tochter habe zu Nachbarn flüchten können, die Polizei und Rettungskräfte alarmiert hätten. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) sei eineinhalb Stunden lang vor dem Haus postiert gewesen, bis der Mann dazu gebracht werden konnte, freiwillig herauszukommen.

Ein psychiatrischer Sachverständiger soll nun untersuchen, ob der 96-Jährige voll schuldfähig ist. In dem Fall werde sie einen Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragen, erklärte die Staatsanwältin. Andernfalls gehe es um eine Unterbringung in der Psychiatrie, falls der Mann als gefährlich eingestuft werde.

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