Abkommen mit Libyen halbiert Zahl der Schiffe mit Migranten

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Italien,

Die Anzahl der Migranten, die Italien über das Mittelmeer erreicht, hat stark abgenommen. Grund dafür ist ein umstrittenes Abkommen mit Libyen.

Libyen Schiff
Libyen Schiff: Migranten auf einem Boot im Mittelmeer vor Italien. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 2019 erreichten viel weniger Flüchtlinge Italien auf dem Seeweg als im Vorjahr.
  • Im Vergleich zu 2017 hat sich die Zahl gar um 90 reduziert.
  • Als Hauptgrund für den Rückgang gilt ein Abkommen zwischen Italien und Libyen.

Die Zahl der Migranten, die Italien auf dem Seeweg erreichen, hat sich in diesem Jahr im Vergleich zu 2018 halbiert. Gegenüber 2017 ergibt sich sogar ein Rückgang um gut 90 Prozent, wie aus einer Statistik des Innenministeriums hervorgeht.

Libyen Schiff
£Libyen Schiff: Retter helfen Migranten in Lampedusa (I). - Keystone

Demnach landeten 2019 bis zum 24. Dezember 11 439 Migranten an den italienischen Küsten. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 23 210, im Jahr davor 118 914.

Die meisten der Migranten (2654) kamen in diesem Jahr aus Tunesien. Es folgen als Herkunftsländer Pakistan mit 1180 und die Elfenbeinküste mit 1135 Ankömmlingen.

Umstrittenes Abkommen Hauptgrund für Rückgang

Als Hauptgrund für den starken Rückgang der Migration nach Italien gilt ein umstrittenes Abkommen. Dieses wurde von der damaligen sozialdemokratischen Regierung 2017 mit Libyen abgeschlossen.

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Das spanische Rettungsschiff «Aita Mari» vor Sizilien. (Archivbild) - Keystone

Das Memorandum wurde laut Medienberichten von informellen Vereinbarungen mit diversen Milizen des Bürgerkriegslandes begleitet. Ziel war es, Migranten von Libyen aus nicht aufs Meer hinaus zu lassen.

Nach dem Regierungswechsel 2018 wurde der Chef der rechten Lega, Matteo Salvini, Innenminister. Er verfolgte eine Politik der «geschlossenen Häfen» gegen die Rettungsschiffe auf dem Mittelmeer.

Matteo Salvini
Der italienische Innenminister Matteo Salvini. - Keystone

Die seit September dieses Jahres amtierende Mitte-Links-Regierung fährt gegenüber den Hilfsorganisationen einen moderateren Kurs und lässt Rettungsschiffe einlaufen.

Allerdings kommt inzwischen der grösste Teil der Migranten aus Libyen mit eigenen Schiffen oder Schleppern nach Italien.

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