Affäre um Heinz-Christian Strache: Video wurde SPÖ 2017 angeboten
Am Dienstag wurde bekannt: Das Ibiza-Video, welches Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zeigt, wurde der SPÖ bereits 2017 offeriert.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Ibiza-Video mit Heinz-Christian Strache wurde der SPÖ zweimal offeriert.
- Zu sehen ist belastendes Material über den Ex-FPÖ-Chef, was 2019 einen Skandal auslöste.
- Das erste Angebot wurde nach neuesten Erkenntnissen bereits 2017 auf den Tisch gelegt.
Weiterentwicklung in der Ibiza-Affäre. Am Dienstag sprachen der SPÖ-nahe Werber Nikolaus Pelinka und der Wahlkampagnen-Leiter von 2017, Johannes Vetter, im U-Ausschuss. Wie sich herausstellte, wurde der SPÖ das belastende «Ibiza-Video» mit EX-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gleich zweimal angeboten. Die «Tiroler Tageszeitung» berichtete darüber.
Vetter wurde das Video im Jahr 2017 bereits von einem Wiener Anwalt angeboten, die beiden kannten sich aus Volksschulzeiten. Die beiden seien sich im Sommer 2017 zufällig begegnet und haben daraufhin ein Treffen vereinbart.
An eben dieser Verabredung erzählte der Anwalt von seinem Mandanten, welcher das belastende Videomaterial besass. Über einen Preis sei jedoch nicht gesprochen worden und Vetter verfolgte das Angebot nicht weiter.
Der Anwalt trat im Jahr 2018 an Pelinka heran, sie kannten sich aus Pelinkas Praktikanten-Zeit in einer Wiener Anwaltskanzlei. Nachdem der Anwalt ihn auf Facebook nach jahrelanger Funkstille kontaktiert hatte, kam es zu einem Treffen.
In diesem Rahmen sei es wiederum zum Angebot gekommen – Heinz-Christian Strache wurde dabei erwähnt. Der Anwalt habe Pelinka zufolge eine siebenstellige Summe verlangt, Pelinka sagte jedoch ab.
Ibiza-Affäre um Heinz-Christian Strache
Bei der Ibiza-Affäre handelt es sich um einen politischen Skandal in Österreich. Im Mai 2019 veröffentlichten die «Süddeutsche Zeitung» und «Spiegel Online» Ausschnitte eines belastenden Videos. Dieses führte letztendlich zum Bruch der Regierungskoalition der ÖVP und FPÖ.
Dieses zeigte den damaligen FPÖ-Chef Strache und FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus mit einer angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen auf Ibiza. Dabei hätten die österreichischen Politiker ihre Bereitschaft zur Korruption und Umgehung der Gesetze zur Finanzierung der Partei gezeigt. Auch über eine verdeckte Kontrollübernahme über parteiunabhängige Medien wurde gesprochen.
Strache wie auch Gudenus traten am Tag nach der Veröffentlichung aus allen politischen Ämtern und Parteifunktionen zurück.