Afghanische Friedensaktivisten offenbar von Taliban entführt
Bei einem Friedensmarsch im Süden Afghanistans sind nach Angaben von Unterstützern rund 25 Aktivisten von Taliban-Kämpfern entführt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Zivile Friedensbewegung protestiert gegen Gewalt im Land.
Die Anhänger der Friedensbewegung seien am Sonntag und Montag verschleppt worden, sagte ein Unterstützer des Friedensmarsches, Abdul Malik Hamdard, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.
Anhänger der Volksbewegung für den Frieden hatten im vergangenen Jahr Schlagzeilen gemacht, als sie aus Protest gegen die anhaltende Gewalt im Land quer durch Afghanistan wanderten. In der vergangenen Woche begann eine rund 30-köpfige Gruppe Friedensaktivisten einen Marsch von Lashkar Gah in der Provin Helmand. Ziel des Marsches sollte die Taliban-Hochburg Mosa Kala sein.
Der Sprecher der Friedensbewegung, Bismillah Watandost, hatte der AFP in der vergangenen Woche gesagt, die Gruppe wolle den Taliban mit dem Marsch deutlich machen, wie sehr die afghanische Bevölkerung unter der Situation im Land leide. Auch Watandost befindet sich unter den Entführten.
Am Dienstag veröffentlichten die Taliban Fotos von vier Mitgliedern der Gruppe. Den Männern gehe es gut und ihnen werde nichts geschehen, hiess es. «Wir wissen nicht, warum die Taliban unsere Mitglieder festhalten», sagte Friedensaktivist Bacha Chan Muladad der AFP.
Nach UN-Schätzungen wurden im vergangenen Jahr in Afghanistan 4000 Zivilisten getötet, mehr als 7000 wurden verletzt.
