Afrika-Gipfel in Washington: USA kämpfen um Einfluss

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Russland,

China und Russland bauen ihren Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent stetig aus. Nun lädt die US-Regierung Vertreter aus 49 afrikanischen Ländern und der Afrikanischen Union nach Washington ein.

US-Präsident Joe Biden spricht auf einer Pressekonferenz im Roosevelt Raum des Weissen Hauses.
US-Präsident Joe Biden spricht auf einer Pressekonferenz im Roosevelt Raum des Weissen Hauses. - Patrick Semansky/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Angesichts des wachsenden Einflusses von China und Russland auf dem afrikanischen Kontinent suchen die USA die Nähe zu Staats- und Regierungschefs aus Afrika.

Rund 50 Regierungsvertreter aus Afrika hat die US-Regierung zu einem mehrtägigen Gipfel in Washington geladen.

An diesem Mittwoch wird auch US-Präsident Joe Biden an Gesprächen teilnehmen. Ziel des Treffens sei es, die Partnerschaft mit dem Kontinent zu stärken, teilte das Weisse Haus mit. Den USA dürfte es aber auch darum gehen, den Kontinent nicht den geopolitischen Konkurrenten überlassen.

China und Russland haben ihren Einfluss in Afrika in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut. So sei China ist zu einem wichtigen Kreditgeber in Afrika geworden, insbesondere für Infrastrukturprojekte, sagt Bocus van Staden, politischer Analyst des Südafrikanischen Instituts für Internationale Angelegenheiten. Laut Angaben der Afrikanischen Entwicklungsbank ist China wirtschaftlich in 35 Ländern Afrikas tätig.

China und Russland sind beliebte Partner in Afrika

Für viele afrikanische Länder sind die Chinesen beliebte Partner: Sie seien schneller bei Entscheidungen und in der Umsetzung von Projekten als westliche Länder, mischten sich weniger in die inneren Angelegenheiten ein, und hätten weniger Skrupel vor Korruption. Das ergab eine Umfrage der Friedrich-Naumann-Stiftung unter mehr als 1600 afrikanischen Entscheidungsträgern.

Auch Russland weitet seit einigen Jahren seinen Einfluss in Afrika aus und ist dort willkommener, als es sich der Westen wünschen würde. Viele afrikanische Regierungen stehen den Kreml positiv oder neutral gegenüber. Das zeigte sich auf eindrückliche Weise im März bei der Abstimmung der UN-Vollversammlung zur Verurteilung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine: rund 25 der 55 Staaten Afrikas enthielten sich.

Afrika gilt als wichtiger geopolitischer Akteur

Nach Angaben des Peace Research Institute Frankfurt (PRIF) umfasst Russlands Unterstützung für Afrika vor allem drei Bereiche: Rüstung, Nachrichtendienste und Propaganda. Seit 2015 habe Russland rund 19 Militärabkommen mit afrikanischen Regierungen geschlossen, die grössten mit Algerien, Ägypten, Angola und dem Sudan. Als Gegenleistung erhalte Russland häufig Bergbaukonzessionen oder geostrategische Vorteile, wie beispielsweise den Zugang zu wichtigen Häfen.

Das Interesse an dem Kontinent ist gross – und auch die Amerikaner wissen, welche zentrale Rolle Afrika künftig spielen wird. Afrika verfügt über eine rasant wachsende Bevölkerung, wertvolle Bodenschätze, vielfältige Ökosysteme, die grösste Freihandelszone der Welt und einen grossen Stimmenanteil bei den Vereinten Nationen. «Das Gipfeltreffen beruht auf der Erkenntnis, dass Afrika ein wichtiger geopolitischer Akteur ist. Der Kontinent wird die Zukunft nicht nur des afrikanischen Volkes, sondern auch der Welt gestalten», sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Biden, Jake Sullivan, vor dem Treffen.

Biden nimmt selbst teil

Während Bidens Vorgänger Donald Trump afrikanische Staaten einst noch als «Dreckslochländer» bezeichnete, fährt Biden einen deutlich anderen Kurs. Während des USA-Afrika-Gipfels nimmt er an mehreren Terminen selbst teil. Auf dem Programm am Mittwoch steht eine Rede Bidens im Rahmen eines Wirtschaftsforums, an dem auch Führungskräfte von mehr als 300 amerikanischen und afrikanischen Unternehmen teilnehmen. Später will er mit einer kleinen Gruppe von Staats- und Regierungschefs im Weissen Haus über bevorstehende Präsidentschaftswahlen in Afrika sprechen.

Nicht zu dem Gipfel in Washington eingeladen worden seien die afrikanischen Staaten Mali, Guinea, Sudan und Burkina Faso, weil die Afrikanische Union wegen Militärputschen deren Mitgliedschaft ausgesetzt hat, sagte Sullivan. Ebenfalls fehlen werde Eritrea, weil die USA aufgrund des bewaffneten Konfliktes mit Äthiopien keine normalen diplomatischen Kontakte zu dem Land pflege. Der letzte und bislang einzige USA-Afrika-Gipfel fand vor acht Jahren unter Präsident Barack Obama statt.

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