Aggressive Orca-Gang attackiert Boote vor Spanien
Vor Spanien und Portugal ist eine Gruppe aggressiver Killerwale unterwegs: Immer wieder greifen die Tiere Boote an – seit April gab es mindestens 22 Vorfälle.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Gruppe Orcas attackiert vor Spanien ständig Boote und Jachten.
- Seit 2020 mehren sich die Vorfälle. Allein seit April gab es 22 Angriffe.
- Ein möglicher Grund: Die Tiere sehen Fischer als Jagd-Konkurrenten.
Spanien und Portugal haben ein Orca-Problem: Immer wieder attackieren die Tiere vor der Küste Schiffe – seit April wurden 22 Fälle gemeldet. Zehn der Boote wurden so übel zugerichtet, dass sie gar abgeschleppt werden mussten. Letzte Woche hat die aggressive Gruppe allein an einem Tag zwei Jachten zerstört.
Der letzte Vorfall ereignet sich in der Nacht zum Mittwoch nahe Barbate in Andalusien: Mehrere Wale rammen ein Boot zweier Fischer derart aggressiv, dass diese Seenotretter einschalteten. Die Behörden haben den Einsatz gegenüber spanischen Medien bestätigt.
Orca-Opfer: «Wie Labradore, die um Leckerli streiten»
Ein Opfer der Orca-Gang ist der britische Segler Matt Johnston – 40 Minuten lang wurde sein Boot attackiert. Er erzählt gegenüber der «Times»: «Die beiden Jüngeren stürzten sich auf das Ruder wie Labradore, die sich um ein Leckerli streiten.» Zwei grössere Tiere rammten es derweil und drehten es um die eigene Achse.
«Irgendwann sah ich, wie eines von ihnen mit einem Stück des Ruders auf dem Kopf davonschwamm, wie eine Trophäe. Ich hatte Angst, dass die Grösseren den Schiffsrumpf aufbrechen könnten.» Johnston war vor der portugiesischen Küste unterwegs – das Gebiet will er in Zukunft meiden.
Ähnliches erlebten britische Schifffahrer im Sommer 2021 nahe Barbate. Sie filmten das Erlebnis und stellten es auf Youtube.
«Wir werden von Orcas attackiert», sagt der Kapitän im Video. «Sie haben uns fast zwei Stunden lang eingekreist.» Die Tiere können grossen Schaden anrichten, erklärt er weiter. «Das ist furchteinflössend.»
Angefangen hat das Ganze im Jahr 2020, gehäuft kamen die Vorfälle erst im vergangenen Jahr vor. 2021 wurden über 100 Attacken in dem Gebiet registriert.