Advent

AHACL statt Ho Ho Ho: Trends im Advent 2020

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Deutschland,

Kurz vor dem Fest im Corona-Jahr ist es Zeit für eine kleine Bilanz, was 2020-typische Weihnachtsphänomene sind. Trends von A bis Z - etwa der Glühwein zu Haus und das Paketbotentrinkgeld.

Maske auf: Die AHACL-Regeln sind auch in der Adventszeit allgegenwärtig. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/ZB
Maske auf: Die AHACL-Regeln sind auch in der Adventszeit allgegenwärtig. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/ZB - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Abgesagte Weihnachtsmärkte, erst Teil-Lockdown, dann harter Lockdown: Das Corona-Jahr ist anders, hat aber dennoch seine Trends im Dezember.

Ein kleines Weihnachtslexikon 2020 von A bis Z - unter anderem mit Helga und Marianne von Comedian Freshtorge, die über die komplizierten Weihnachtsregeln in Corona-Zeiten debattieren:

- A wie AHACL: Statt des Weihnachtsmann-Ausrufs «Ho Ho Ho» dominieren diesmal A wie Abstand, H wie Hygiene, A wie Alltagsmaske (und C wie Corona-Warn-App und L wie Lüften) - also AHA und AHACL.

- B wie Betriebsweihnachtsfeier: Sie fiel dieses Jahr zumindest in der alten Form aus - Ersatz waren Online-Feiern, die am besten in kleiner Gruppe funktionieren und einen Moderator brauchen. Prost am PC!

- C wie Christkind: Das Nürnberger Christkind grüsste täglich aus dem Internet in einem digitalen Adventskalender, zweimal die Woche war es telefonisch erreichbar. Benigna Munsi (18) spielte es in diesem Jahr.

- D wie Dinkelmehl: Das Basismehl Type 405 ist nach wie vor das am häufigsten verwendete Mehl zum Backen von Kuchen, Plätzchen, Stollen. Doch Weizenmehl Type 550 und Dinkelmehl Type 630 haben im Corona-Jahr aufgeholt, wie es aus der Branche heisst.

- E wie Ente oder Gans to go: Den Festtagsbraten oder aber zumindest einmal im Advent den Sonntagsbraten zu bestellen und zum Aufwärmen liefern zu lassen, ist inzwischen ein stattlicher Markt geworden.

- F wie Fotokalender: Individuell gestaltete Adventskalender oder aber schon Kalender fürs neue Jahr mit Fotos der Liebsten, der Freunde oder Verwandten erzeugen Nähe in Zeiten des Abstandhaltens.

- G wie Glühwein zu Haus: Da die Weihnachtsmärkte dieses Jahr ausfielen, gab es zunächst nur Glühwein to go an Ständen oder gleich nur das süsse Heissgetränk mit Umdrehungen im heimischen Wohnzimmer.

- H wie Hyggelig: Kerzenschein, warmer Kakao, Lebkuchen, Kuscheldecke, ein Adventskranz, Duftkerzen, die smarte Weihnachtsbeleuchtung per App vom Sofa steuern, nachhaltige Deko überall - 2020 soll es besonders gemütlich sein, hyggelig eben, wie man in Dänemark sagt.

- I wie Ingwershots: Selbstgemacht oder vom Supermarkt - das Immunsystem zu stärken ist in. Gut geht das mit gepresstem Ingwer und Kurkuma. Wem das zu scharf ist, verdünnt mit Apfel- oder Orangensaft.

- J wie Jahreswechsel: Viele wollen, dass das schwierige Jahr 2020 einfach nur schnell zu Ende geht. Auch Silvesterpläne bleiben klein. Die harten Lockdown-Regeln verbieten diesmal auch Feuerwerksverkauf.

- K wie Kekse: Sie sind natürlich Geschmackssache und für viele zählen nur Klassiker. Angesagt scheint 2020 aber alles mit Salzkaramell.

- L wie Luke Mockridge: Die Netflix-Miniserie «Über Weihnachten» mit Luke Mockridge ist ein Hit. Vor allem Oma Hilde (Carmen-Maja Antoni) erntet Lacher: «Das wärmste Jäckchen ist immer noch das Cognäckchen.»

- M wie Mariah Carey: Sie ist der globale Weihnachtspopstar. Ihr Song «All I Want for Christmas Is You» ist alle Jahre wieder ein Hit und war dieses Jahr besonders früh Platz eins. Neu 2020: «Mariah Careys magische Weihnachtsshow» beim Streamingdienst Apple TV+.

- N wie Naked Cake: Um nicht noch mehr Corona-Kilos zu bekommen, sind sogenannte nackte Torten oder Kuchen angesagt - also ohne Ganache, Fondanthülle oder andere Cremes von aussen. Die Creme wird lediglich zwischen die Böden gefüllt und dann verstrichen.

- O wie Ohrwurm: Künstler wie Martina Brandl und Martin Rosengarten haben ein Corona-Lied zum Fest produziert: «Wir alle brauchen dieses Jahr 'n kleines bisschen mehr: Lametta!» Lametta steht seit Loriot und den Hoppenstedts für den früheren Glanz des Weihnachtsfestes.

- P wie Paketbotentrinkgeld: Benimmregel in Onlinehandel-Boomzeiten ist es, dem Paketboten im Treppenhaus oder Vorgarten entgegenzugehen oder wenigstens ein Trinkgeld für ihre Dienste zu geben.

- Q wie Quatschmacher: Über heiligen Ernst des Festes lassen sich gute Gags machen. Beliebt sind etwa die Cartoons von Ralph Ruthe mit Weihnachtsmann und Rentier Rudolph. Comedian und Youtuber Freshtorge liess seine Figuren Helga und Marianne über Lockdown-Weihnachtsregeln schwadronieren: «Helge wird in der Nacht auf den 25. fünfzehn», «Geht nicht!», «Jo, wird er aber», «Geht aber nicht!».

- R wie Räuchermännchen: Die Feinstaub-Debatte lässt die erzgebirgische Tradition (Raachermannel/Räuschormännl) ein bisschen out erscheinen. Ein Familienbetrieb aus Seiffen entwarf jedoch Virologe Christian Drosten als Räuchermännchen samt weissem Kittel und Mund-Nase-Schutz. Bei ihm qualmt es nicht aus dem Mund, sondern aus dem Kopf.

- S wie Streaming: Nie war es so leicht, jeden Tag einen Weihnachtsfilm zu gucken. Die Auswahl ist schier unerschöpflich bei den Streamingdiensten und in den Mediatheken. Besonders gelungen und auf der Höhe der Zeit: die norwegische Netflix-Miniserie «Weihnachten zu Hause» in zwei Staffeln zu je drei Stunden.

- T wie Tannenbaum: Viele machten es sich 2020 früher als sonst gemütlich und holten den Weihnachtsbaum vor Heiligabend in die Stube.

- U wie Ugly Christmas Sweater: Wilde, übertriebene, hässliche Weihnachtspullover sind ein Trend. Vor allem Männer machen sich gerne zum Elch damit und wollen Distanz zum Kitsch des Festes zeigen.

- V wie Veganes Backen: Ausschliesslich pflanzliche Lebensmittel einzusetzen, liegt im Trend. Mittlerweile gibt es sogar Sahnesteif oder Tortenguss in Vegan. Es gibt auch verschiedene Sorten Ei-Ersatz, zum Beispiel auf Basis von Süsslupinenmehl.

- W wie Würstchen: Egal, ob aus Fleisch oder auf Basis von Seitan, Tofu oder Erbsen: Würstchen bleiben ein Heiligabendklassiker - mit Kartoffelsalat natürlich.

- X wie X-mas: Die englische Abkürzung für Christmas (Weihnachten) ist bei vielen Menschen im deutschsprachigen Raum inzwischen sehr üblich - ebenso wie «Merry Christmas» statt «Fröhliche Weihnachten» zu sagen.

- Y wie Yougov-Umfrage: Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab, dass 53 Prozent der Erwachsenen in Deutschland den Besuch von Weihnachtsmärkten vermissen. Eine andere Umfrage ergab: Über 40 Prozent der Erwachsenen mögen Glühwein nicht, etwa genauso viele mögen ihn gern. Knapp 20 Prozent sagen, sie mögen ihn «mittel».

- Z wie Zimtstangen: Zimt gehört zu den beliebtesten winterlichen Gewürzen - statt mit einem Löffel den Kaffee mit einer Zimtstange umzurühren, macht die Koffeinpause gleich weihnachtlicher.

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