Aktivisten besprühen Stonehenge – eigene Reihen sauer
Zwei Klimaaktivisten besprühen Stonehenge mit Farbe und werden dafür stark kritisiert. Man verspiele sich so Sympathien.
Das Wichtigste in Kürze
- Klimaaktivisten haben das Wahrzeichen Stonehenge verunstaltet.
- Neben hohen Politikern kritisieren auch Unterstützer die Aktion.
- Man verspiele Sympathien und zerstöre auch gefährdete Flechten.
Gemälde, Strassen, Sportveranstaltungen – nichts ist sicher vor den Klimaaktivisten von «Just Stop Oil». Das neuste Opfer einer Attacke: das mindestens 5000 Jahre alte Megalith-Bauwerk Stonehenge in Südengland. Doch mit der Aktion handelt sich die Gruppe viel Kritik ein.
Am Mittwochnachmittag stürmten eine Studentin und ein Rentner auf das Unesco-Weltkulturerbe zu und besprühen es mit oranger Farbe. Touristen sind schnell vor Ort und versuchen, die beiden Aktivisten abzuhalten. Kurz darauf ist auch die Polizei dort und nimmt die Vandalen fest.
In der Folge meldet sich die Politik: Premierminister Rishi Sunak schreibt auf X, vormals Twitter, es sei ein «schändlicher Akt des Vandalismus an einem der wichtigsten Denkmäler». Die Organisation sollte sich für ihre Aktivisten schämen. Jeder, der «Just Stop Oil» nahestehe, solle die Aktion verurteilen.
Auch sein Konkurrent, der Labour-Chef Keir Starmer, bezeichnet die Aktivistenorganisation als «erbärmlich». Die Aktion sei «empörend».
Kritik gibt es nicht nur von den Politikern, die sich im Wahlkampf befinden, sondern auch von Unterstützern der Aktivisten. Er sei auf der Seite von «Just Stop Oil» gestanden, schreibt ein Mann auf Twitter. «Aber ihr seid nur noch Vandalen.»
Historiker: Gefährdete Flechten zerstört
Die aktive Verunstaltung und versuchte Zerstörung geschätzter Denkmäler sei «absolut verwerflich», findet ein anderer Unterstützer. Ein weiterer schreibt, die Gruppe habe seine Unterstützung verloren. Kapitalistische, kommerzielle Ziele angreifen, das könnten die Aktivisten ruhig tun. Stonehenge aber sei eine «bedeutsame, spirituelle Stätte» – das sei «völlig kontraproduktiv».
Eine weitere Person schreibt, sie applaudiere jenen, die etwas täten. Das Ziel sei aber politisch und ästhetisch nicht sinnvoll gewesen. Man entfremde mehr Menschen, als dass man inspiriere.
Ein Historiker meldet sich auf X ebenfalls und zeigt einen Widerspruch auf: Die Aktivisten würden ihre Sorge um den Planeten damit zeigen, dass sie gefährdete Flechten zerstörten. «Sympathie hat sich in Abscheu verwandelt.»