Anklage gegen Klimaaktivisten nach Attacke auf Gemälde in London
Zwei Klimaaktivisten der Gruppe «Just Stop Oil» wurden in London angeklagt. Sie haben das Sicherheitsglas eines Gemäldes zerschlagen.
Weil sie das Sicherheitsglas eines Gemäldes in einem Londoner Museum zerschlagen haben, sind zwei Klimaaktivisten der Gruppe «Just Stop Oil» angeklagt worden. Einer 22-Jährigen aus London und einem 20-Jährigen aus Nottingham werde Sachbeschädigung vorgeworfen, teilte die Polizei in der britischen Hauptstadt am Mittwoch mit.
Die beiden hatten am Montag mit Nothämmern auf die Scheibe eingeschlagen, die das Bild «Venus vor dem Spiegel» von Diego Velázquez in der National Gallery schützt. Damit wollten sie gegen neue Öl- und Gasprojekte der britischen Regierung in der Nordsee protestieren.
Das Gemälde nahm dabei laut Polizei «minimalen Schaden», es werde restauriert. Das Bild, das auch als «Rokeby-Venus» bekannt ist, wurde vorerst abgenommen, um es auf mögliche Schäden zu untersuchen, und vorübergehend mit einem anderen Werk ersetzt.
42 weitere Mitglieder angeklagt
Vor gut einem Jahr hatten zwei Klimaaktivistinnen ebenfalls in der National Gallery die Schutzscheibe des berühmten «Sonnenblumen»-Bildes von Vincent van Gogh mit Tomatensuppe beworfen.
42 weitere Mitglieder von «Just Stop Oil» wurden wegen Verkehrsbehinderung angeklagt. Sie waren am Montag absichtlich langsam durch das Regierungsviertel Whitehall gelaufen und hatten dabei den Verkehr behindert. Am Mittwoch sorgten Dutzende Just-Stop-Oil-Demonstranten mit einem Protestspaziergang auf der Londoner Waterloo-Brücke für Staus.
Nach Polizeiangaben wurde dabei auch ein Rettungswagen im Einsatz blockiert. Es gab mehrere Festnahmen. «Just Stop Oil» wies die Vorwürfe zurück. Diese Seite der Strasse sei durch begleitende Polizeikräfte unpassierbar gewesen.