Aktivisten: Mindestens zwölf Zivilisten bei Luftangriffen in Idlib getötet
Bei Luftangriffen in der syrischen Rebellenhochburg Idlib sind nach Angaben von Aktivisten am Samstag mindestens zwölf Zivilisten getötet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Schon fast 140 Tote bei Gefechten in syrischer Rebellenhochburg.
Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, bombardierten die syrische und die russische Luftwaffe mehrere Städte in der Provinz im Nordwesten Syriens. Acht Tote gab es demnach in Sarakeb und vier Tote in anderen Städten im Süden von Idlib. 36 weitere Menschen wurden verletzt.
Die syrischen Regierungstruppen gehen seit Montag mit Unterstützung der russischen Luftwaffe wieder verstärkt gegen die vorwiegend islamistischen Rebellen und Dschihadisten in Idlib vor. Nach Angaben der UNO sind seit Wochenbeginn bereits zehntausende Menschen vor den schweren Luftangriffen im Süden der Provinz geflohen.
Regierungstruppen und Rebellen lieferten sich nach Angaben der Beobachtungsstelle zudem den dritten Tag in Folge heftige Gefechte. Dabei seien seit Donnerstag schon fast 140 Kämpfer getötet worden, darunter 67 Dschihadisten und 15 Rebellenkämpfer auf der einen Seite und 57 Kämpfer der Regierungstruppen auf der anderen Seite.
Die Provinz Idlib sowie Teile der angrenzenden Provinzen Hama, Aleppo und Latakia werden von dem früheren Al-Kaida-Ableger HTS und anderen islamistischen Milizen kontrolliert. Syriens Machthaber Baschar al-Assad ist entschlossen, die Region wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Auf Vermittlung der Türkei und Russlands wurde im September 2018 eine Waffenruhe vereinbart, im April begann die Regierung jedoch eine neue Offensive in Idlib.
Auch eine im August von Moskau verkündete Waffenruhe beendete die Kämpfe nicht. Seit April wurden bereits rund tausend Zivilisten getötet und mehr als 400.000 weitere in die Flucht getrieben. In Idlib leben insgesamt rund drei Millionen Menschen, darunter viele Flüchtlinge, die aus anderen Teilen Syriens vertrieben wurden.