Aktivisten warnen: Kosten des Klimawandels unterschätzt

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Belgien,

Der Klimawandel ist wissenschaftlicher Konsens – ebenso, dass er gravierende Folgen hat. Einer neuen Untersuchung zufolge wird genau das aber in der Wirtschaft zu wenig einkalkuliert.

Anwohner betrachten die durch den Hurrikan «Otis» verursachten Schäden im mexikanischen Acapulco.
Anwohner betrachten die durch den Hurrikan «Otis» verursachten Schäden im mexikanischen Acapulco. - Felix Marquez/AP/dpa

Die Organisation Finance Watch warnt vor der Unterschätzung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Wirtschaft und das Finanzsystem. Wirtschaftswissenschaftler modellierten das Klimarisiko auf die gleiche Weise wie das traditionelle Finanzrisiko, heisst es in einem in Brüssel veröffentlichten Bericht.

«Das bedeutet, dass Wirtschaftsmodelle der Tatsache nicht Rechnung tragen, dass Schäden infolge des Klimawandels ausserordentlich gross, unvorhersehbar und dauerhaft sein werden», hiess es.

Mehr als drei Milliarden Menschen betroffen

Klimawissenschaftler warnten vor Kipp-Punkten wie dem Schmelzen des Permafrosts bei einer globalen Erwärmung von etwa zwei Grad Celsius und katastrophalen Folgen bei mehr als drei Grad Celsius. «Wenn der Temperaturanstieg diese Werte erreichen sollte, wird dies verheerende Auswirkungen auf die mehr als drei Milliarden Menschen haben, die unter Rahmenbedingungen leben, die äusserst anfällig für den Klimawandel sind», teilten die Experten mit.

Bei Betrachtung der Zahlen scheine ein beispielloser wirtschaftlicher Zerfall unvermeidlich. «Doch die aktuellen Zahlen, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wirtschaft und die Finanzwelt abschätzen, zeichnen ein seltsam positives Bild», hiess es. Das Erreichen von Kipp-Punkten könnte Schäden auf ein Niveau steigern, das weit über jenen der jüngsten Finanzkrisen liegt, hiess es weiter. Konservative Zahlen aber führten zu Inaktivität in politischen Entscheidungskreisen, so die Autoren.

«Mittäter der Inaktivität»

Thierry Philipponnat, Experte bei Finance Watch, sagte: «Wirtschaftswissenschaftler, die die Auswirkungen des Klimawandels analysieren, dürfen sich nicht, wenn auch unfreiwillig, zu Mittätern der Inaktivität der politischen Entscheidungsträger machen.» Die Erstellung voreingenommener Analysen, die zukünftige Kosten unterschätzen, sei keine Option mehr.

Für den Bericht untersuchten die Experten von Finanzaufsichtsbehörden erstellte Wirtschaftsmodelle und deren Übereinstimmung mit den Ergebnissen der klimawissenschaftlichen Literatur. Finance Watch mit Sitz in Brüssel ist eine europäische Nichtregierungsorganisation die sich als Gegenmacht zur Finanzlobby sieht. Eigenen Angaben zufolge setzt sie sich dafür ein, dass die Finanzwelt zum Wohl der Gesellschaft arbeitet.

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Kommentare

User #4055 (nicht angemeldet)

3282: Ja, diese 3 Milliarden leben überall auf der Welt verteilt und nicht nur in einer Region. Welchen Teil davon verstehen Sie nicht. Und es wird mit Klima nicht viel Geld gemacht (das ist eine billige Ausrede und VT Müll erster Güte) sondern für Vorsorge und Bekämpfung der Folgen sehr viel Geld ausgegeben. Und Sie sollten sich mit Ihrem CO2 Ausstoss nicht an ein paar wenigen Menschen orientieren die z.B. berufsbedingt mehr ausstossen als Sie. Wenn Sie etwas zu sagen hätten, dürften Sie das auch. Diese paar Nasen spielen für die Bilanz nämlich keine Rolle. Es sind nach wie vor wir das Problem und nicht die anderen.

User #4055 (nicht angemeldet)

4290: Das ist totaler Unsinn. Nur weil SIe selber dafür nichts ausgeben bedeutet ja nicht das es anderswo nicht Milliarden von USD/CHF/EUR braucht um sich zu schützen oder die Folgen auszubügeln. Fragen Sie doch mal was die Holländer oder Londoner oder Venezianer für ihre Hochwasser Schutzmassnahmen ausgegeben haben. Und Bangladesh hält von Ihrem albernen Versuch den Klimawandel zu politisieren auch nicht viel.

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