Alge färbt Schnee in der Antarktis blutrot

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Ukraine,

Soll eine für die Antarktis typische Farbe genannt werden, ist im Normalfall Weiss der Favorit. Forscher einer ukrainischen Forschungsstation könnten derzit allerdings anderer Meinung sein.

Alge färbt Schnee in der Antarktis blutrot
Der Schnee um die ukrainische Forschungsstation "Akademik Wernadski" ist blutrot gefärbt. Die Rekordtemperaturen von bis zu 20 Grad plus haben ein verstärktes Wachstum der auch im Schnee vorkommenden Algen Chlamydomonas nivalis verursacht. Rote Zellen dieser bei extremen Minusgraden überlebenden mikroskopischen Algen sind für die Färbung verantwortlich. Den Wissenschaftlern zufolge ziehe das Algenwachstum auch eine schnellere Schneeschmelze nach sich. Foto: --/Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine/dpa - - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Antarktis gibt es seit Wochen ein ungewöhnliches Naturphänomen: Der Schnee um eine ukrainische Forschungsstation ist blutrot gefärbt.

Grund dafür sei eine auf Schnee wachsende Alge, teilte das Wissenschaftsministerium in Kiew mit. Der Klimawandel trage dazu bei, dass sich die mikroskopisch kleinen Algen mit dem Namen Chlamydomonas nivalis schnell vermehren könnten.

Nach Auffassung der Forscher wird damit auch die Schneeschmelze beschleunigt, da die rötliche Oberfläche mehr Sonnenlicht absorbiere als weisser Schnee, der das Licht stärker reflektiert. Vor kurzem wurden in der Antarktis mancherorts Temperaturen um 20 Grad Celsius gemessen.

Die Alge kommt auf der Welt vor, wo dauerhaft Winter ist - neben der Antarktis auch in der Arktis und in Teilen der Alpen. Experten vom Geoforschungszentrum in Potsdam schrieben 2016 in einer Studie, dass der Einfluss von Schneealgen auf die Gletscherschmelze bisher unterschätzt worden sei. Dieser Effekt müsse in künftigen Klimamodellen berücksichtigt werden.

«Dass Algen einen signifikanten Einfluss darauf haben, ist schwer vorstellbar», sagte Thomas Leya vom Potsdamer Fraunhofer für Zelltherapie und Immunologie, der die Algen erforscht, der Deutschen Presse-Agentur. Bislang sei das nicht umfassend untersucht. Die Forschung wisse auch zu wenig darüber, wie die mikroskopische Alge es schaffe, «solche Massen an Zellen hervorzubringen, die es für das Phänomen des roten Schnees benötigt».

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