Europäische Wissenschaftler haben korrodierende Wracks und Munition in der Nordsee untersucht. Welche Gefahren gehen davon für Menschen und Meeresbewohner aus?
Eine Munitionshülse in einem  Ausstellungsaufsteller in Bremerhaven.
Eine Munitionshülse in einem Ausstellungsaufsteller in Bremerhaven. - Sina Schuldt/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Von den Munitionsresten aus Weltkriegszeiten in der Nordsee geht keine akute Gefahr für den Menschen aus.
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Das ist ein Ergebnis des europäischen Forschungsprojekts «North Sea Wrecks» unter Leitung des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven, das am Mittwoch vorgestellt wurde.

Wissenschaftler hatten in der deutschen, dänischen, niederländischen und belgischen Nordsee an 15 militärischen Wracks Proben entnommen. Zudem wurden Miesmuscheln und Fische auf toxische Substanzen untersucht. Potenziell krebserregende Stoffe wie TNT seien in Konzentrationen gefunden worden, die beim Verzehr für den Menschen unbedenklich seien, sagte Projektkoordinator Sven Bergmann.

Für Muscheln und Fische bedeutete der schleichende Austritt von Chemikalien aus korrodierender Alt-Munition allerdings Stress. Im Wrack des Kreuzers «Ariadne», der 1914 in einem Seegefecht bei Helgoland versenkt wurde, entdeckten die Forscher zudem Fische mit auffällig vielen Tumoren, sagte Edmund Maser, Toxikologe an der Universität Kiel. Die Gefahr bestehe, dass langfristig die Biodiversität leide.

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