Angel Dschambaski zeigt Hitlergruss im Europaparlament
Das Wichtigste in Kürze
- Ein bulgarischer Abgeordneter sorgt im Europaparlament für einen Eklat.
- Während einer Debatte streckt Angel Dschambaski seinen Arm zum Hitlergruss in die Höhe.
- Abgeordnete von anderen Parteien fordern Konsequenzen – Dschambaski selbst relativiert.
Es ist ein Bild aus dem Europaparlament in Strassburg (FR), das einem die Sprache verschlägt: Der bulgarische Abgeordnete Angel Dschambaski (42) steht auf der Treppe im Plenarsaal und hebt seinen Arm zum Hitlergruss. Was war passiert?
Der EU-Kritiker war in der Debatte um mögliche Strafen gegen Polen und Ungarn den italienischen Abgeordneten Sandro Goiz (53) scharf angegangen. Er sagte: «Wir werden niemals Ihrer Agenda zustimmen, der Agenda der NGOs, die versuchen, Europa zu zerstören, und es in etwas anderes zu verwandeln.»
Dann verliess er den Saal, drehte sich auf der Treppe um und reckte den rechten Arm nach oben. Die mutmassliche Botschaft hier: Ihr seid Nazis! Die Kritik an dem nationalkonservativen Politiker liess nicht lange auf sich warten – andere Abgeordnete zeigten sich entsetzt.
Der Vorsitzende der EVP-Fraktion Manfred Weber (49, CSU), schrieb auf Twitter: «Wir verurteilen das aufs Schärfste. Es ist das Gegenteil von dem, wofür das Europaparlament steht – und wir fordern sofortige Sanktionen.»
Die italienische Sozialdemokratin Pina Picierno (40), die die Parlamentssitzung leitete, meinte später auf Twitter: «Ich habe den Vorfall sofort verurteilt und Sanktionen gegen diese verachtenswerte und inakzeptable Geste gefordert. Das Europaparlament ist ein lebendiges Denkmal der Demokratie gegen die Barbarei des Nazi-Faschismus.»
Auf Twitter beteuerte Angel Dschambaski, der für ein nationalkonservatives Bündnis im Europaparlament sitzt, später, seine Geste sei gar kein Hitlergruss gewesen. «Ich entschuldige mich, wenn mein unschuldiges Winken (das als Entschuldigung gedacht war) jemanden beleidigt hat.»