Die Türkei hat die Mission eines Forschungsschiffes verlängert, das im Zentrum ihres Streits mit Griechenland um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer steht.
Das türkische Forschungsschiff «Oruc Reis»
Das türkische Forschungsschiff «Oruc Reis» - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei verlängert seine Gasforschungs-Mission im Mittelmeer.
  • Das Schiff «Oruc Reis» soll bis nächste Woche im umstrittenen Gewässern bleiben.
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Die Türkei verlängert seine Mission im Mittelmeer. Dort soll ein Forschungsschiff Gasvorkommen untersuchen.

Die Mission der «Oruc Reis» hätte eigentlich an diesem Donnerstag enden sollen. Nun werde sie bis kommenden Dienstag ausgedehnt, teilte die türkische Marine am Donnerstag mit. Die Verlängerung der Mission erfolgte trotz des zuletzt gewachsenen internationalen Drucks auf Ankara, in dem Gas-Streit einzulenken.

EU-Appell an Türkei

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten am vergangenen Freitag bei ihrem Gipfel in Brüssel an die Türkei appelliert. Die Türkei solle «erneute einseitige und provokative Aktionen» unterlassen und Gesprächsbereitschaft zeigen. Die Gipfelteilnehmer bekundeten erneut ihre «volle Solidarität» mit Griechenland wie auch Zypern in dem Gas-Streit.

Streit um Erdgas türkei
Das türkische Forschungsschiff «Oruc Reis» (M) fährt in Begleitung türkischer Kriegsschiffe über das Mittelmeer (bestmögliche Qualität). Die Spannungen im Streit um Erdgas im östlichen Mittelmeer dauern an. - dpa

Die «Oruc Reis» ist seit Anfang der vergangenen Woche erneut in dem umstrittenen Gebiet südlich der griechischen Insel Kastelorizo unterwegs. Das Erkundungsschiff war bereits im August erstmals in diese Gewässer entsandt worden, wo es mehrere Wochen blieb.

Die zeitweilige Rückholung der «Oruc Reis» hatte Hoffnungen auf eine Entschärfung der Krise geweckt. Mit der erneuten Mission des Schiffes wurden diese zunichte gemacht. Athen führt ins Feld, die «Oruc Reis» kreuze in griechischem Hoheitsgebiet, weshalb Ankara mit diesen Missionen gegen internationales Recht verstosse.

Heftiger Streit um Gasvorkommen

Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen in der Region gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete. Ankara und Athen haben ihre Positionen auch durch die Entsendung von Kriegsschiffen verdeutlicht. Dies hat Sorgen in der EU verstärkt, dass der Streit in einen militärischen Konflikt zwischen den Nato-Partnern münden könnte.

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