Anklage gegen früheren Wachmann
Gegen einen 94-Jährigen wurde wegen Beihilfe zum Mord in 13'335 Fällen Anklage erhoben. Der Deutsche arbeitete von Dezember 1942 bis Januar 1943 als Wachmann im KZ Auschwitz.
Das Wichtigste in Kürze
- Gegen einen ehemaligen KZ-Wachmann wurde Anklage erhoben.
- Der 94-Jährige soll in 13'335 Fällen Beihilfe zum Mord geleistet haben.
- Der Mann selber erklärt, er habe nichts vom Ablauf des Tötungsgeschehens gewusst.
Der 94-Jährige, der im Raum Mannheim lebt, habe als SS-Angehöriger von Dezember 1942 bis Januar 1943 durch seinen Wach- und Bereitschaftsdienst den Lagerbetrieb und damit die Vernichtungsaktionen der Nationalsozialisten unterstützt, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart am Montag mit.
In dem Zeitraum seien mindestens 15 Transporte eingetroffen, bei denen die Menschen gleich nach ihrer Ankunft nach ihrer Arbeitsfähigkeit sortiert worden seien. Nach Auffassung der Anklage wurden 13'335 Menschen als nicht arbeitsfähig eingestuft und dann in den Gaskammern in dem deutschen KZ im besetzten Polen getötet.
Über seine Verteidigerin erklärte der Mann, dass ihm die Hintergründe, die Zielrichtung und der Ablauf des Tötungsgeschehens nicht bekannt gewesen seien. Für den möglichen Prozess ist das Landgericht Mannheim zuständig. Es muss zunächst über die Zulassung der Anklage entscheiden.