EU Finanzminister: Plan B im Zollkrieg mit Trump
Im Zollkonflikt mit den USA zeigen sich die EU Finanzminister optimistisch. Doch ein Plan B für mögliche Eskalationen ist bereits ausgearbeitet.

Die EU-Finanzminister trafen sich in Warschau, um über die Folgen der US-Zölle zu beraten. Donald Trumps Handelskrieg belastet die europäische Wirtschaft.
Trotz einer angekündigten Verhandlungspause bleibt die Lage angespannt. «Tagesschau.de» berichtet, dass die Minister eine Eskalation vermeiden wollen, jedoch auch Gegenmassnahmen vorbereiten.
EU Finanzminister für Verhandlungen
Der geschäftsführende Bundesfinanzminister Jörg Kukies lobte die Reaktion der EU-Kommission. Diese setzte ein Paket von Gegenzöllen für 90 Tage aus, um Verhandlungen zu ermöglichen.

Dennoch betonte Kukies, dass Europa handlungsfähig bleiben müsse, falls keine Einigung erzielt wird. «Tagesschau.de» zufolge könnte etwa eine Abgabe auf Werbeeinnahmen von digitalen US-Diensten erhoben werden.
Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht die Finanzmärkte stabil, warnt aber vor Unsicherheiten. EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärte, dass die Börseninfrastruktur funktioniere, trotz der Schwankungen durch den Zollstreit.
Grossbritannien und Schweiz rücken näher
Der Zollstreit hat auch geopolitische Auswirkungen. Experten sehen eine Annäherung Grossbritanniens und der Schweiz an Europa.
Laut «Frankfurter Rundschau» könnten gemeinsame Interessen im Handel dazu führen, dass beide Länder enger mit der EU kooperieren.

Dies könnte langfristig neue Allianzen schaffen. Die EU plant zudem eine Ausweitung ihrer Gegenzölle auf symbolträchtige US-Produkte wie Eisen, Sojabohnen oder bestimmte Boote.
Laut «Süddeutsche Zeitung» könnten diese Massnahmen Mitte Mai greifen, falls keine Einigung erzielt wird.
Plan B: Schutz der europäischen Wirtschaft
Sollten Verhandlungen scheitern, setzen die EU Finanzminister auf einen Plan B. Dieser umfasst Zölle auf US-Dienstleistungen und weitere Handelsbeschränkungen.
Laut «Netzpolitik.org» erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: «Wir haben den grössten Binnenmarkt der Welt. Wir haben die Stärke zu verhandeln.»
Die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Handelskommissar Maros Sefcovic reist nach Washington, um eine Lösung zu finden.