Klimaaktivisten zerschlagen Sicherheitsglas von Gemälde in London
Klimaaktivisten in London haben das Schutzglas eines berühmten Gemäldes eingeschlagen. Sie protestieren gegen Pläne zur Ölförderung der britischen Regierung.
Das Wichtigste in Kürze
- Erneut haben Klimaaktivisten in einem Museum ein Gemälde zu beschädigen versucht.
- Die Aktivisten von Just Stop Oil zerschlugen in London das Sicherheitsglas vor dem Bild.
- Sie protestierten damit gegen die Pläne der Regierung zu Förderung neuer Ölfelder.
Aus Protest gegen Pläne der britischen Regierung zur Förderung neuer Ölfelder in der Nordsee haben zwei Klimaaktivisten in einem Museum das Sicherheitsglas eines bekannten Gemäldes eingeschlagen. Die Gruppe Just Stop Oil veröffentlichte am Montag ein Video der Aktion.
Zu sehen ist, wie ein Mann und eine Frau in der Londoner National Gallery mit Hämmern den Schutz von «Venus vor dem Spiegel» beschädigen. Sie wurden festgenommen. Ob das Bild von Diego Velázquez dabei getroffen wurde, war zunächst unklar.
💥 SUFFRAGETTE PAINTING SMASHED
— Just Stop Oil (@JustStop_Oil) November 6, 2023
💀 Our government have revealed plans for MORE oil licences, knowing it will kill millions. In response, two supporters of Just Stop Oil smashed the Rokeby Venus — slashed by Mary Richardson in 1914.
⏱ Deeds, not words: https://t.co/3tlBID7nKA pic.twitter.com/Hk0el26QIt
«Es ist Zeit für Taten, nicht für Worte», sagte die laut Just Stop Oil 22 Jahre alte Aktivistin nach der Attacke. Die Gruppe berief sich auf eine ähnliche Aktion der britischen Frauenrechtlerin Mary Richardson, die 1914 das Glas mit einem Fleischerbeil zerschlagen und dem Gemälde einige Schnitte zugefügt hatte. «Die Politik lässt uns im Stich. Sie hat die Frauen im Jahr 1914 im Stich gelassen und sie lässt auch uns jetzt im Stich», betonte der zweite Aktivist, ein den Angaben zufolge 20-Jähriger.
Regierung entscheidet über Ölförderung
Es wird erwartet, dass die konservative britische Regierung an diesem Dienstag weitreichende Pläne zur Förderung neuer Öl- und Gasvorkommen vorstellen wird. Premierminister Rishi Sunak hatte zuletzt strikte Umweltvorgaben gelockert. Er wirbt mit zahlreichen neuen Jobs und stärkerer Energiesicherheit. Die zuständige Ministerin Claire Coutinho räumte am Montag ein, dass die zusätzlichen Förderprojekte nicht zu niedrigeren Verbraucherpreisen führen würden.