Anleger halten sich zurück – Trotzdem Wochenplus in Deutschland
Vergangenen Freitag hielten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zurück. Und trotzdem wurde ein Wochenplus von über vier Prozent erreicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Vergangenen Freitag haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zurückgehalten.
- Über die ganze Woche hinweg war dennoch ein Anstieg um mehr als vier Prozent zu erreichen.
Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Anleger am Freitag zurückgehalten. Der Leitindex Dax gab zum Handelsschluss um 0,45 Prozent auf 13.513,81 Punkte nach. Auf Wochensicht gelang ihm damit immer noch ein Anstieg um mehr als vier Prozent.
In der zweiten Börsenreihe ging es für den MDax um 0,82 Prozent auf 28.671,90 Punkte nach unten. Das Wochenplus belief sich hier auf zweieinhalb Prozent.
Anleger wegen Coronavirus besorgt
Anleger treibt noch immer das neuartige Coronavirus um. Der tägliche Anstieg der neu bestätigten Infektionen in China hat sich mittlerweile etwas abgeschwächt – ist aber weiter sehr hoch. Die US-Notenbank Fed hatte zuletzt vor Folgen der Verbreitung des Virus für die konjunkturelle Entwicklung in den USA gewarnt.
EuroStoxx verlor 0,18 Prozent
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx verlor zum Wochenschluss 0,18 Prozent. In Paris gab der Cac 40 um 0,14 Prozent nach. Der Londoner FTSE 100 stand mit einem halben Prozent im Minus.
Im Dax ging der jüngste Kursanstieg bei der Deutschen Bank weiter. Die Titel eroberten am Freitag nach mässigem Start mit einem Anstieg um 2,14 Prozent erneut die Indexspitze. Am Vortag waren sie schon um fast 13 Prozent nach oben geschnellt.
Dies, als in einem ohnehin schon starken Sektorumfeld der Einstieg eines Grossaktionärs die Anleger für zusätzlich gute Laune sorgte. Erstmals seit Oktober 2018 wurden die Papiere nun wieder zu mehr als 9,50 Euro gehandelt.
Vonovia und Deutsche Telekom unter den Gewinnern
Sonst waren einige Aktien mit defensivem Charakter wie Vonovia, RWE oder die Deutsche Telekom unter den Gewinnern. Die Papiere der Autohersteller sowie jene der Lufthansa waren dagegen mit Abgaben von bis zu 2,7 Prozent unter den Schlusslichtern. Sie gelten als stark betroffen von den wirtschaftlichen Folgen des Virus in China.
Im MDax wurde eine Abstufung durch die britische Barclays-Bank für Nemetschek mit minus fünfeinhalb Prozent zur grösseren Belastung. Analyst Sven Merkt gab nach gutem Lauf seine bisher optimistische Einschätzung für die Papiere des Bausoftware-Herstellers auf. Dies auch wegen vorerst vermisster Kurstreiber.
Zudem sanken Varta-Aktien um mehr als vier Prozent auf 75 Euro. Belastend werteten Börsianer einen Bericht von «Nikkei Asian Review». Er sagte aus, dass das Coronavirus einen Strich durch die Pläne des US-Konzerns Apple machen könnte, seine AirPod-Produktion hochzufahren.