Anne Frank

Anne Frank: Jüdischer Notar soll Versteck an Nazis verraten haben

Keystone-SDA
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Niederlande,

Zwei Jahre lang versteckte sich Anne Frank mit ihrer Familie vor den Nazis. Neuen Ergebnissen zufolge soll ein jüdischer Notar ihr Versteck verraten haben.

anne frank
Ein Foto von Anne Frank, auf dem sie glücklich in die Kamera lächelt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Anne Frank lebte zwei Jahre lang versteckt, bis sie von den Nazis entdeckt wurde.
  • Sie und ihre Familie wurden deportiert und ermordet – nur der Vater überlebte.
  • Neue Untersuchungen zeigen: Ein jüdischer Notar soll das Versteck verraten haben.

Das Versteck von Anne Frank und ihrer Familie vor den Nationalsozialisten in Amsterdam wurde wahrscheinlich von einem jüdischen Notar verraten. Dieses neue Ergebnis eines Untersuchungsteams wurde am Montag in niederländischen Medien präsentiert.

Danach hatte der Notar Arnold van den Bergh den deutschen Besatzern eine Liste mit Verstecken von Juden in Amsterdam übergeben. Damit wollte er das Leben seiner eigenen Familie retten. Fünf Jahre lang hatte ein internationales Team den Fall mit den neuesten Techniken untersucht.

Hauptbeweis ist die Kopie eines anonymen Briefes, den der Vater von Anne Frank, Otto Frank 1946 bekommen hatte. Darin wird der Name des Notars bereits genannt. Das Original des Briefes ist zwar verschwunden, im Amsterdamer Stadtarchiv war jedoch eine Kopie gefunden worden. Diese Spur war nach Angaben der Untersucher bisher nie ausführlich untersucht worden.

Anne Frank: Leben in einem Hinterhaus in Amsterdam

Die jüdische Familie Frank sowie vier weitere Menschen waren von 1942 bis 1944 in einem Hinterhaus in Amsterdam untergetaucht. Dort hatte Anne Frank (1929 - 1945) ihr weltberühmtes Tagebuch geschrieben. Im August 1944 wurde das Versteck verraten und die Familie wurde in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Nur Vater Otto überlebte.

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Hinter dieser geheimen Tür versteckte sich die Familie von Anne Frank zwei Jahre lang vor den Nazis. - Keystone

Der Notar war Mitglied des Jüdischen Rates, hatte daher viele Kontakte und war zunächst vor Deportation geschützt. Doch 1944 fiel dieser Schutz weg. In seiner Verzweiflung soll er die Verstecke verraten haben, um seine Frau, seine drei Töchter und sich selbst zu retten.

Zwar gebe es 77 Jahre nach Kriegsende keine absolute Gewissheit, sagte der ehemalige Ermittler des amerikanischen FBI, Vince Pankoke. Er war massgeblich an der Untersuchung beteiligt. «Unsere Theorie hat aber eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 85 Prozent», sagte er im Radio.

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