Der Regierungsbeauftragte Felix Klein fordert Nachbesserungen in der Lehrerausbildung zum Thema Antisemitismus. Darüber hinaus wünscht er sich eine Meldepflicht für antisemitische Vorfälle an Schulen.
Nach Ansicht des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung ist Judenhass auch an Schulen verbreitet.
Nach Ansicht des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung ist Judenhass auch an Schulen verbreitet. - David Inderlied/dpa

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat vor Judenhass an deutschen Schulen gewarnt und Nachbesserungen in der Lehrerausbildung gefordert.

«Wir stellen fest, dass Antisemitismus auch an Schulen verbreitet wird», sagte Klein den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Er geht nicht nur von Schülern aus, sondern auch von den Lehrkräften. Es kommt mitunter zu fürchterlichen Bemerkungen – überall im Unterricht.» Man müsse dringend handeln.

Es brauche bundesweit eine Meldepflicht für antisemitische Vorfälle in Schulen, forderte der Regierungsbeauftragte. Der Umgang mit Antisemitismus und Rassismus müsse zum verpflichtenden, prüfungsrelevanten Bestandteil der Lehramtsausbildung in ganz Deutschland werden. Und drittens müsse man sich genau ansehen, wie in Schulbüchern über das Judentum aufgeklärt wird.

In manchen Schulbüchern werde jüdisches Leben beschrieben «wie vor 2000 Jahren: Jungen lesen in der Thora und Mädchen mahlen Korn», kritisierte Klein. «Es gibt auch verheerende bildliche Darstellungen etwa in Religionsbüchern: Juden, die Jesus bei der Bergpredigt zuhören, werden düster gezeichnet.» Das geschehe oft unbewusst, dürfe sich bei den Kindern aber nicht festsetzen. «In Schulbüchern muss deutlich werden, dass Juden zu Deutschland gehören.»

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