Die Anwältin, die dem Attentäter von Solingen zur Bleibeberechtigung verhalf, wird von Migranten gefeiert. Sie hilft auch, die Dublin-Regeln zu umgehen.
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Der Attentäter von Solingen war wohl durch die Hilfe einer Anwältin noch in Deutschland. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wohl dank einer Asyl-Anwältin entging der Solingen-Attentäter der Abschiebung.
  • Die Juristin wird von Migranten dafür gefeiert, dass sie zu Bleibeberechtigungen verhilft.
  • Sie schaffte es laut den Bewertungen auch, die Dublin-Regeln zu umgehen.
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Eigentlich hätte der Mann, der in Solingen (D) drei Menschen mit einem Messer getötet hatte, abgeschoben werden sollen. Doch er trickste die Behörden aus. Dabei konnte er sich auf die Hilfe einer Asyl-Anwältin verlassen, die bei Migranten einen guten Ruf geniesst.

Wie die «Bild» berichtet, verpasste der Attentäter absichtlich einen Termin und liess dann eine Frist verstreichen. Nach sechs Monaten meldete er sich wieder und erhielt den Schutzstatus. Dieses Vorgehen, um die Abschiebung zu verhindern und die Bleibeberechtigung zu erhalten, hat ihm wohl die Anwältin erklärt.

Die «Bild» vergleicht die Juristin mit einem Steuerberater: Dieser sucht für seine Mandanten Schlupflöcher im Steuerrecht, die Asyl-Anwältin sucht Schlupflöcher im Asylrecht.

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In Solingen tötete ein Mann drei Menschen und verletzte acht weitere.
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Der Attentäter hätte eigentlich aus Deutschland abgeschoben werden sollen, trickste die Behörden aber aus.
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Die Anwältin, die ihm dabei mutmasslich half, ist unter Migranten sehr beliebt.
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Glaubt man den vielen positiven Bewertungen, verhalf sie unzähligen Migranten, die Abschiebung zu verhindern.

Die Anwältin des Solingen-Attentäters ist genau darauf spezialisiert – und, wenn man den Rezensionen im Netz glaubt, sehr erfolgreich. In mehreren Bewertungen, die sie selbst im Internet teilt, wird sie dafür gelobt, das Dublin-System umgangen zu haben. So verhalf sie mehreren Migranten zu einer Bleibeberechtigung in Deutschland trotz Registrierung in einem anderen Dublin-Mitgliedstaat.

Ein Afghane beispielsweise schreibt, dank der Anwältin habe er eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten. Und das, obwohl er zuvor in Bulgarien registriert worden sei. Andere schreiben, der Prozess habe bloss drei Monate gedauert.

Eine Person empfiehlt die Anwältin jedem, der einen negativen Bescheid auf den Asylantrag erhalten habe. In einer anderen Bewertung steht: «Ich bin sehr zufrieden und würde sie auf jeden Fall weiterempfehlen.»

Fake-Bewertungen für Asyl-Anwältin?

Die Asyl-Anwältin wirbt im Internet, vor allem auf Instagram, für ihre Kanzlei. Doch das stösst auch auf Misstrauen: So steht kaum etwas über ihre Qualifikationen. Auch ist die Followerzahl mit 11'000 aussergewöhnlich hoch.

Die Rezensionen sind fast ausschliesslich positiv. Viele davon stammen aber von Google-Konten, die sonst keine Bewertungen abgeben. Dies könnte darauf hindeuten, dass es Fake-Rezensionen sein könnten.

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