Arbeitskosten in Deutschland erneut gestiegen
Arbeitgeber müssen in Deutschland für Arbeit erneut tiefer in die Tasche greifen. Grund ist ein Anstieg sowohl bei Gehältern als auch bei den Lohnnebenkosten.
Das Wichtigste in Kürze
- Höhere Gehälter und steigende Lohnnebenkosten haben Arbeit in Deutschland im zweiten Quartal 2019 weiter verteuert.
Eine Stunde Arbeit kostete im Zeitraum April bis einschliesslich Juni 3,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.
Dabei stiegen die Bruttoverdienste nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Freitag um 3,2 Prozent. Die Lohnnebenkosten - wozu Sozialabgaben und Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall zählen - erhöhten sich um 3,3 Prozent. Im Vergleich zum ersten Quartal 2019 stiegen die Arbeitskosten um 0,8 Prozent.
Im europäischen Vergleich, der nur die Industrie und wirtschaftliche Dienstleistungen erfasst, nicht jedoch den öffentlichen Dienst und das Gesundheitswesen, liegen aktuell Daten für das erste Vierteljahr 2019 vor. Demnach verteuerte sich eine Arbeitsstunde in Deutschland im Vergleich zum ersten Quartal 2018 um 2,5 Prozent. Damit liegt Europas grösste Volkswirtschaft genau im EU-Schnitt. Etwas höher fiel der Anstieg beim Nachbarn Frankreich aus (plus 2,8 Prozent).
Die höchsten Steigerungsraten bei den Arbeitskosten in der Europäischen Union gab es in dieser Auswertung in Ländern, in denen Arbeit vergleichsweise billig ist: Rumänien (plus 13,7 Prozent), Bulgarien (plus 12,3 Prozent) und Ungarn (plus 11,0 Prozent).
Im Gesamtjahr 2018 lag Deutschland mit Arbeitskosten von 35 Euro je Stunde im europäischen Vergleich auf Rang sechs. Gemessen am EU-Schnitt von 26,60 Euro mussten Arbeitgeber hierzulande im Jahr 2018 ein Drittel mehr aufwenden.