Arbeitslosigkeit in Grossbritannien sinkt auf tiefsten Stand seit mehr als 40 Jahren
Die Arbeitslosigkeit in Grossbritannien ist ungeachtet der konjunkturellen Abkühlung angesichts des Brexit auf den tiefsten Stand seit Jahrzehnten gesunken.
Das Wichtigste in Kürze
- Quote fällt trotz Brexit-Unsicherheiten auf 3,9 Prozent.
Wie die nationale Statistikbehörde am Dienstag in London mitteilte, lag die Arbeitslosenquote zwischen November und Ende Januar im Schnitt bei 3,9 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit 1975.
Insgesamt waren mit 1,34 Millionen rund 112.000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als ein Jahr zuvor. Zugleich stiegen die Löhne nach Angaben der Statistiker binnen eines Jahres um 3,4 Prozent - und damit stärker als die Verbraucherpreise.
Das starke Jobwachstum sei «ein wenig überraschend», kommentierte Howard Archer von der Beratungsfirma EY. Denn einige Umfragen hätten darauf hingedeutet, dass eine wachsende Zahl von Arbeitgebern angesichts der derzeitigen Unsicherheiten eine abwartende Haltung bei Neueinstellungen einnehmen könnte.
Der bevorstehende Brexit hatte im vergangenen Jahr bereits das Wirtschaftswachstum im Vereinigten Königreich beeinträchtigt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte 2018 um 1,4 Prozent zu, das war der schwächste Anstieg seit 2012. Dabei belastete vor allem die Unsicherheit darüber, wie das Ausscheiden des Königreichs aus der Europäischen Union sich gestalten wird, die Konjunktur.
Am Donnerstag kommen die Staats- und Regierungschefs in Brüssel zu Beratungen über den Brexit zusammen. Die britische Premierministerin Theresa May dürfte die EU-Kollegen darum bitten, das bislang für den 29. März festgelegte Austrittsdatum zu verschieben. Allerdings sind noch viele Detailfragen offen.