Arbeitslosigkeit: Leichter Anstieg trotz Frühlingsaufschwung

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Deutschland,

Die abflauende Konjunktur wirft Schatten auf den deutschen Arbeitsmarkt. Auch andere Faktoren eine Rolle für den Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Arbeitslosigkeit
Dieses Jahr lag die deutsche Arbeitslosigkeit im Mai so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die sich eintrübende Konjunktur hat im Mai auf den deutschen Arbeitsmarkt durchgeschlagen.
  • Im Monatsvergleich wurde ein leichter Anstieg der Mai-Arbeitslosenzahl verzeichnet.
  • Das gab es letztmals vor fast dreissig Jahren.

Meist sorgt der Frühjahrsaufschwung im Mai für einen kräftigen Rückgang der Arbeitslosenzahl, diesmal aber nicht. Erstmals seit fast drei Jahrzehnten verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit (BA) im Monatsvergleich einen leichten Anstieg der Mai-Arbeitslosenzahl. Und zwar um 7000 auf 2,236 Millionen.

Ein grosser Teil dieser Entwicklung gehe allerdings auf das Konto einer Datenkorrektur, betonte BA-Vorstandschef Detlef Scheele.

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Arbeitslosigkeit: Im Mai sind 80'000 Deutsche weniger erwerbslos als im Vorjahr. - Pixabay

Noch immer seien im Mai 80'000 Menschen weniger erwerbslos gewesen als vor einem Jahr. Zugleich verzeichnete die Bundesagentur die niedrigste Arbeitslosigkeit im Mai seit 1991. Die Arbeitslosenquote lag in dem Frühlingsmonat unverändert bei 4,9 Prozent.

In der Regel sorgt der im Mai meist ausgeprägte Frühjahrsaufschwung für einen besonders starken Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum April.

Entwicklung in Arbeitslosigkeit «kein Grund zur Sorge»

«Auf dem Arbeitsmarkt zeigen sich Auswirkungen der zuletzt schwachen Konjunktur. Zudem haben Sondereffekte die aktuellen Arbeitslosenzahlen belastet», kommentierte Scheele die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Mai. «Wir sehen im Mai eine besondere Entwicklung, aber keinen Grund für nachhaltige Sorge», ergänzte er.

Für Überraschung sorgte dennoch ein fast nie da gewesener Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen von 60'000 im Mai. Nach Scheeles Angaben gehen davon etwa 10'000 auf das Konto der schwachen Konjunktur. Rund 40'000 gehen auf Überprüfungen von Jobcenter-Daten auf ihre Plausibilität.

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Ein fast nie da gewesener Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen von 60'000 im Mai überrascht. - Pixabay

Diese waren veranlasst worden, nachdem der Bundesrechnungshof auf falsche Zuordnungen von Hartz-IV-Beziehern gestossen war. Statt als «arbeitslos» seien mache nur als «arbeitssuchend» geführt worden. Die Folge: Schon die ersten 75'000 Überprüfungen liessen die Arbeitslosenzahl hochschnellen.

Zahl der Kurzzeitarbeitslosen gestiegen

Die Abkühlung der Konjunktur wirkt sich nach Scheeles Angaben derzeit vor allem bei von Arbeitsagenturen betreuten Kurzzeitarbeitslosen aus. Ihre Zahl sei entgegen der sonst im Mai üblichen Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr um knapp 22'000 gestiegen.

Dies sei bei schwächerer Konjunktur eine übliche Entwicklung, die sich bereits in den Vormonaten angedeutet habe. Dagegen ging die Zahl der erwerbsfähigen Hartz-IV-Bezieher im selben Zeitraum um 101'000 zurück.

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