Armenien und Aserbaidschan tauschen Gefangene aus

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Aserbaidschan,

Das Verhältnis zwischen Armenien und dem Aserbaidschan ist schwer zerrüttet. Nun tauschen die beiden Länder Gefangene aus.

Armenien
Armenien und Aserbaidschan streben eine friedliche Lösung für den immer wieder eskalierenden Konflikt in der Region Berg-Karabach an. - Uncredited/APTN/AP/dpa

Die beiden miteinander verfeindeten Länder Armenien und Aserbaidschan im Südkaukasus haben offiziellen Angaben zufolge Kriegsgefangene ausgetauscht.

32 zwischen 2020 und 2023 in aserbaidschanische Gefangenschaft geratene Soldaten seien nun wieder in ihrer Heimat, bestätigte Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan am Mittwoch die Rückkehr der eigenen Militärs.

Auch aus Baku hiess es, dass der Austausch ohne Zwischenfälle verlaufen sei. Aserbaidschan erhielt entsprechend einer in der Vorwoche ausgehandelten Vereinbarung zwei eigene Soldaten zurück.

Verhältnis stark zerrüttet

Das Verhältnis der beiden Ex-Sowjetrepubliken gilt als zerrüttet. Mit dem Zerfall der Sowjetunion traten im Kaukasus nationale und religiöse Gegensätze wieder scharf hervor und führten zum Konflikt, speziell um die Region Berg-Karabach. Diese war zwar Aserbaidschan zugeschlagen worden, wurde mehrheitlich aber von Armeniern bewohnt.

In einem blutigen Bürgerkrieg löste sich Berg-Karabach unterstützt von Eriwan in den 1990er Jahren von Baku. Aserbaidschan gelang nach 2020 die militärische Revanche und das Land holte sich in zwei Etappen – zuletzt durch einen massiven Angriff in diesem Herbst – das abtrünnige Gebiet zurück. Mehr als 100 000 Menschen flüchteten.

Die Lage bleibt auch nach Ende der bewaffneten Auseinandersetzungen kompliziert. Zwar laufen Verhandlungen um eine Friedenslösung, doch das Misstrauen ist auf beiden Seiten gross. So wirft Armenien seinem Nachbarn vor, weitere Eroberungen zu planen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #3555 (nicht angemeldet)

Im Jahr 188 v. Chr. rief sich Artaxias I. zum König von Armenien aus. Seine Nachkommen, die Dynastie der Artaxiden, festigten die weitere Unabhängigkeit Großarmeniens als selbstständiges Königreich. Um 95 bis 55 v. Chr. erreichte die Macht des Artaxidenstaates unter Tigranes dem Großen ihren Höhepunkt. Wenig später wurde das Land jedoch zum Spielball der beiden Großmächte, zwischen denen es lag, nämlich dem Römischen Reich und dem arsakidischen Partherreich. In der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. vereinbarten die beiden Mächte, dass fortan nur arsakidische Prinzen mit Zustimmung der römischen Kaiser auf den armenischen Thron gelangen sollten. Als 226 n. Chr. die Sassaniden im Iran die Macht übernahmen, konnten sich die Arsakiden in Armenien noch bis 428 behaupten. Als wesentliche Eckpunkte nationaler Eigenständigkeit gelten die Annahme des Christentums durch König Trdat III., die nach der Überlieferung und der offiziellen armenischen Sichtweise 301 n. Chr., nach Ansicht der historischen Forschung hingegen um 315 (also erst nach Kaiser Konstantin) stattfand, und das Jahr 405, als die armenische Schrift eingeführt wurde. In der Spätantike gab es allerdings nicht nur Christen im Land, sondern auch der Zoroastrismus hatte zahlreiche Anhänger. Nach der Aufteilung des armenischen Königreichs der Arsakiden 387 zwischen Ostrom im Westen und dem Sassanidenreich im Osten (Persarmenien) war das armenische Siedlungsgebiet nur noch einmal, von 885 bis 1045, unter den Bagratiden vereint.

Weiterlesen

flüchtlingszelt armenien
3 Interaktionen
Abstimmung
42 Interaktionen

Mehr aus Aserbaidschan

COP29 Baku Weltklimakonferenz
9 Interaktionen
Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock
5 Interaktionen
Albert Rösti Klimawandel
8 Interaktionen