Wegen steigender Wassertemperaturen in der Weser wird das Atomkraftwerk Grohnde in Südniedersachsen voraussichtlich am Freitagmittag vom Netz genommen.
Atomkraftwerk
Das Atomkraftwerk Grohnde (D). - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Reaktor bei Grohnde muss voraussichtlich ab Freitagmittag vom Netz.
  • Die Schwellen sind jeweils von den spezifischen Gegebenheiten am Standort abhängig.
Ad

Wie der Betreiber Preussenelektra am Donnerstag in Hannover mitteilte: Muss der Leistungsbetrieb des Reaktors immer dann eingestellt werden, wenn über einen Wert von 26 Grad Celsius erreicht wird. Grund sind behördliche Umweltschutzauflagen. Im Kraftwerk selbst gibt es keine Probleme.

Laut Prognose von Preussenelektra dürften die Einschränkungen bis einschliesslich Sonntag dauern. Alle Entscheidungen würden jedoch «abhängig von der konkreten Temperaturentwicklung getroffen». Für ihre anderen Atomkraftwerke Brokdorf in Schleswig-Holstein und Isar 2 in Bayern würden keine temperaturbedingten Auswirkungen erwartet. Isar 2 sei derzeit wegen der jährlichen Revision ohnehin vom Netz.

Wasserrechtliche Auflagen sollen verhindern, dass Kühlwasser aus Kraftwerken die Gewässer über kritische Grenzen hinaus zusätzlich erwärmt. Dies könnte die Ökosysteme schädigen. Die Schwellen sind jeweils von den spezifischen Gegebenheiten am Standort abhängig.

Die Weser ist in Höhe des Reaktors Grohnde vergleichsweise schmal. Brokdorf liegt etwa an der wesentlich breiteren Elbe nahe ihrer Mündung. Zudem unterscheidet sich die Bauart der Kühlwassersysteme der Kraftwerke. Einige haben vorgeschaltete Sammelbecken, in denen das erwärmte Kühlwasser vor der Einleitung in Flüsse erst abkühlt.

Preussenelektra ist die Atomkraftwerkstochter des Energiekonzerns Eon. Diese besitzt derzeit mit Grohnde, Brokdorf und Isar 2 noch drei Reaktoren im Leistungsbetrieb. Ursprünglich waren es sieben. Die übrigen wurden im Zuge des Atomausstiegs nach 2011 oder aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen schon zuvor abgeschaltet.

Ad
Ad