Aufräumen und Reparieren: Nach Tornados steht viel Arbeit an
Die Aufräumarbeiten nach Tornados in drei NRW-Städten werden noch länger dauern. In Paderborn wohnen einige Betroffene vorerst im Hotel. Das Land prüft Hilfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach den Tornados mit schweren Schäden im Osten Nordrhein-Westfalens gehen die Aufräum- und Reparaturarbeiten weiter.
Schon am Samstag waren viele Dachdecker im besonders betroffenen Paderborn im Einsatz, um stark beschädigte Häuser zu reparieren.
Weit mehr als 100 Gebäude weisen nach einer ersten Bilanz Sturmschäden auf, Betriebe im hohen zweistelligen Bereich hätten mit enormen Schäden zu kämpfen, hiess es von der Stadt Paderborn.
Auch andere Bundesländer betroffen
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) traten im bevölkerungsreichsten Bundesland Tornados in Paderborn, Lippstadt und in Lütmarsen, einem Ortsteil der ostwestfälischen Stadt Höxter, auf. Orkanartige Böen gab es auch in anderen Teilen Deutschlands. In Bayern wurden am Freitag 14 Menschen, darunter auch mehrere Kinder, beim Einsturz einer Holzhütte in Spalt nahe dem Grossen Brombachsee verletzt. Eine 37-Jährige wurde schwer verletzt in eine Klinik gebracht, ein Kind mit einem Hubschrauber ebenfalls ins Krankenhaus geflogen.
In Leipzig unterbrach die Rockband Rammstein ihr Open-Air-Konzert mit 40.000 Zuschauern. Nach 15 Minuten durften die Fans zurück in den Innenbereich - und verfolgten die Show teils klatschnass weiter.
Wüst besichtigt Schäden
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) dankte den Einsatzkräften und Helfern bei einem Besuch vor Ort und machte deutlich, dass die enormen Schäden nicht über Nacht beseitigt werden können. «Ganz, ganz herzlichen Dank für all das, was hier schon geleistet worden ist und auch in den nächsten Tagen und Wochen sicher noch an Arbeit ansteht.»
Wüst kündigte zudem an, dass die Landesregierung in den nächsten Tagen Hilfen prüfen werde. «Hier wird sehr vieles versichert sein. Und da, wo Bedarf ist, werden wir genau prüfen, wie wir helfen können. Wir haben ja auch Schäden an der öffentlichen Infrastruktur gesehen», erläuterte der Regierungschef. Es müsse jetzt zunächst genau bewertet werden, wo Schäden nicht abgedeckt seien - vermutlich auch bei der öffentlichen Infrastruktur in den Kommunen, erklärte er.
Paderborns Bürgermeister Michael Dreier (CDU) berichtete von Bäumen und Ampeln, die wie Streichhölzer umgeknickt worden seien. Leitplanken seien wie Papierschnipsel durch die Luft geflogen. Aufgewirbelte Dachziegel hätten sich in die Fassaden benachbarter Häuser «gefressen». Auch gingen viele Scheiben zu Bruch. Wohnungen seien zunächst unbewohnbar, Betriebe zerstört.