Aus Hôtel Ritz: Stücke für 1,7 Millionen Euro versteigert
Das Artcurial erzielte bei der Auktion am Dienstag mehr als das Vierfache des Schätzwerts. Stücke vom Hôtel Ritz wurden für insgesamt 1,7 Millionen versteigert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Auktion im Artcurial erzielte mehr als das Vierfache des Schätzwerts.
- Vor allem historische Schätze des Hôtel Ritz waren beliebt.
- Diese wurden für insgesamt 1,7 Millionen versteigert.
Kristallgläser, Tafelsilber und Bettwäsche: Historische Schätze aus dem Pariser Luxus-Hôtel Ritz sind für die stolze Summe von 1,7 Millionen Euro versteigert worden.
Die Auktion erzielte mehr als das Vierfache des Schätzwerts, wie das Auktionshaus Artcurial am Dienstagabend mitteilte. Mehr als 500 Bieter waren für die dreitägige Online-Auktion angemeldet, die Käufer kamen aus 25 verschiedenen Ländern.
Die Versteigerung fand wegen der Coronavirus-Pandemie im Internet statt. Nach Angaben von Artcurial war sie ein voller Erfolg: Alle 1500 Stücke wechselten den Besitzer. Besonderes Interesse bestand an sechs historischen Geschirr-Sets des Pariser Hotels. Sie wurden für jeweils 7200 Euro verkauft.
Ein Service mit zwölf Tellern, das César Ritz für die Hotel-Eröffnung 1898 bestellt hatte, wechselte für 6800 Euro den Besitzer. Auch die Champagnerkübel fanden reissenden Absatz: Die Gebote stiegen auf 11.700 Euro, das 58-fache des Schätzwerts.
Höhepunkt der Auktion des Hôtel Ritz
Einer der Höhepunkte der Auktion waren Gläser aus der Hemingway-Bar. Diese sind nach dem US-Schriftsteller Ernest Hemingway benannt ist, der im Hôtel Ritz logierte. Sechs Martini-Gläser mit der Gravur «Bar Hemingway Ritz Paris» wurden für 2100 Euro verkauft. Sechs Wodka-Gläser aus dem Hause Ercuis für je 1800 Euro.
Bereits im April 2018 hatte Artcurial Möbel aus dem Ritz versteigert. 10.000 Objekte gingen damals für insgesamt 7,2 Millionen Euro an neue Besitzer.
Im Pariser Ritz stiegen im 20. Jahrhundert zahlreiche Grössen der Zeit ab: Neben der Modedesignerin Coco Chanel etwa die US-Schriftsteller Francis Scott Fitzgerald und Hemingway. Während des Zweiten Weltkriegs hielten die Nazis das Ritz besetzt.
Der Legende nach soll Hemingway als Soldat am 25. August 1944 mit seiner Waffe in das Nobelhotel eingedrungen sein, um es «persönlich zu befreien». Deshalb wurde die Bar nach ihm benannt.
Auch mehrere Filme wurden im Hôtel Ritz gedreht. Beispielsweise «Ariane» von Billy Wilder aus dem Jahr 1957, mit Gary Cooper, Audrey Hepburn und Maurice Chevalier.