Aussenminister der Ukraine und Ungarns beraten über Streitfragen
Das Verhältnis der Nachbarn Ukraine und Ungarn ist eher schwierig. Jetzt haben sie einen grossen Schritt in Richtung eines Treffens ihrer Staatschefs gemacht.
Die Nachbarländer Ukraine und Ungarn haben bei einem Aussenministertreffen versucht, Probleme in ihrem belasteten Verhältnis auszuräumen. Dabei sei ein «grosser Schritt» hin zu einem Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban gemacht worden. Das teilte Selenskyjs Präsidialamtschef Andrij Jermak am Montag mit. Er nahm an der Begegnung der Aussenminister Dmytro Kuleba (Ukraine) und Peter Szijjarto (Ungarn) in der westukrainischen Stadt Uschhorod teil
«Beide Seiten haben heute deutlich gemacht, dass sie an einem Treffen auf der Ebene des ungarischen Premierministers und des ukrainischen Präsidenten interessiert sind», sagte Jermak nach Medienberichten. Abgesehen von einem kurzen Wortgefecht in Argentinien sind sich Orban und Selenskyj noch nicht begegnet.
Der Ungar, der gute Beziehungen zu Moskau pflegt, lehnt Waffenlieferungen an Kiew ab, weil sie angeblich den Krieg verlängern. Er ist auch gegen den Beitritt der Ukraine zu EU und Nato und hat mehrfach versucht, Hilfen der EU zu blockieren.
Aussenminister sprechen über Rechte der ungarischen Minderheit in der Ukraine
Zwischen den Aussenministern ging es den Berichten nach vor allem um die Rechte der ungarischen Minderheit in der westlichen Ukraine. Die Regierung in Budapest solle eine Liste aller Fragen dazu erstellen, sagte Kuleba nach dem Treffen. Dann solle eine Kommission beider Seiten Antworten und Lösungsvorschläge unterbreiten – und zwar binnen «zehn Tagen», wie Kuleba sagte.