Autobahnbrücke Rahmede in Lüdenscheid (D) wurde gesprengt

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Deutschland,

Der Koloss ist Geschichte: Am Sonntag wurde die einsturzgefährdete Autobahnbrücke Rahmede in Lüdenscheid (D) gesprengt.

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Die marode Autobahnbrücke Rahmede bei Lüdenscheid (D) ist nun Geschichte. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Lüdenscheid (D) wurde die A45-Talbrücke Rahmede am Sonntag gesprengt.
  • Der Koloss galt als Symbol für die marode Verkehrsinfrastruktur.

Ein ungeliebter Gigant liegt am Boden. Die A45-Talbrücke Rahmede in Lüdenscheid (D) ist gesprengt, zu Bauschuttmassen zertrümmert. Eine wichtige Etappe. Verkehrsminister Wissing ist erleichtert.

Mit einem lauten Knall ist die Talbrücke Rahmede an der Autobahn 45 von der Bildfläche verschwunden.

150 Kilogramm Sprengladung liessen die Pfeiler kollabieren, die Brücke stürzte herab in ein riesiges Fallbett. Wohl kaum eine Sprengung hat in der letzten Zeit so viel Aufmerksamkeit erregt wie die Aktion am Sonntag um 12.00 Uhr.

Autobahnbrücke als Symbol für marode Verkehrsinfrastruktur

Der 17'000 Tonnen schwere Koloss aus Beton und Stahl stammte aus den 1960er Jahren. Er ist zum Symbol für die vielerorts marode Verkehrsinfrastruktur geworden.

Auf die Minute genau ging die Autobahnbrücke in Lüdenscheid spektakulär in die Knie. Das bis zu 70 Meter hohe und gut 450 Meter lange Bauwerk stand an der deutschlandweit wichtigen A45.

Die Autobahnbrücke wurde auch «Königin der Autobahnen» genannt. Die Brücke ist weg, an der Stelle türmen sich nun Unmengen von Bauschutt auf. Das Problem aber noch da, auch in politischer Hinsicht.

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Die Autobahnbrücke war bis zu 70 Meter hoch und 17'000 Tonnen schwer. - Dieter Menne/dpa

Die einsturzgefährdete Autobahnbrücke in NRW war am 2. Dezember 2021 gesperrt worden. Eine zentrale Nord-Süd-Achse zwischen Dortmund und Frankfurt ist schon seit 17 Monaten unterbrochen – mit gravierenden Folgen.

Lüdenscheid und das angrenzende Gebiet sind von Stauchaos, Lärm, Abgasen, gestörtem Lieferverkehr, Umsatzeinbussen und Fachkräfte-Abwanderung schwer getroffen. Die Industrie befürchtet einen Milliardenschaden.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing dürfte am Sonntag ein schwerer Stein vom Herzen gefallen sein. Für einen schnellstmöglichen Neubau ist die Sprengung extrem wichtig. Ein «Meilenstein» sei gelungen, lobt der FDP-Minister, der das Spektakel aus einigen hundert Metern Entfernung verfolgt hat. Die schwierige Aktion sei präzise geglückt.

Mit «maximaler Beschleunigung» soll Neubau kommen

Nun soll mit «maximaler Beschleunigung» ein Neubau kommen, verspricht Wissing der Region. Zugleich stellt er klar: Weitere rund 4000 Autobahnbrücken müssen bundesweit saniert werden.

Rahmede habe gezeigt, wie dramatisch die Folgen sein könnten, wenn nicht rechtzeitig erneuert werde. Das dürfe sich nicht mehr wiederholen. Der Rahmede-Neubau wird vom Bundesverkehrsministerium aktuell als eines der Top-Projekte deutschlandweit eingestuft.

Auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) und mehrere tausend Menschen haben die Sprengung vor Ort oder bei einem Public Viewing beobachtet. Applaus und Rufe wie «Hammer» oder «Wahnsinn» sind zu hören.

Viele haben die Druckwelle deutlich gespürt. Minuten nach der Sprengung fallen kleine Baustaubflocken in der Nähe des abgesperrten Areals herab. Ein Geruch wie nach einem Silvesterfeuerwerk breitet sich aus.

Der Mann des Tages ist Michael Schneider, Sprengmeister der Firma Liesegang. Pünktlich um 12.00 Uhr zündet er die Sprengladung mit den Worten «Drei, zwei eins, Zündung».

Rund 20 Minuten später kommt das Entwarnungssignal. Erst jetzt ist die Sprengaktion vollständig beendet. Die Ergebnisse auf der inzwischen bundesweit prominenten Baustelle werden anschliessend von seinem Team genau geprüft.

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