Baerbock-Buch wird mit Quellenangaben versehen

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Deutschland,

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hatte erst viel Arbeit und dann viel Ärger mit ihrem Buchprojekt. Jetzt wird nachgebessert.

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Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin und Direktkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, spricht während eines Bürgergesprächs zu ihrem Wahlkampfauftakt. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach den Plagiatsvorwürfen gegen Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wird ihr Buch nun mit zusätzlichen Quellenangaben versehen.

Die Sprecherin des Ullstein-Verlags, Christine Heinrich, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur einen entsprechenden «Bild»-Bericht. «In Absprache mit der Autorin werden wir in einer möglichen nächsten Auflage sowie zum nächstmöglichen Zeitpunkt im E-Book zusätzliche Quellenangaben im Buch ergänzen», teilte die Sprecherin mit. Dies entspreche grundsätzlich den Standards bei Nachauflagen und erfolge aus Gründen der Transparenz «auch unabhängig von der rechtlich zulässigen Übernahme von Passagen aus Public Domains».

Auffallende sprachliche Ähnlichkeiten

Baerbock wird vorgeworfen, in dem Buch mit dem Titel «Jetzt. Wie wir unser Land erneuern» Textstellen ungekennzeichnet aus anderen Veröffentlichungen übernommen zu haben. Seit Anfang vergangener Woche macht der österreichische Medienrechtler Stefan Weber immer mehr Stellen aus, an denen sich auffallende sprachliche Ähnlichkeiten finden.

In dem Buch gibt es keine Fussnoten und auch kein Quellenverzeichnis am Ende. Der Ullstein-Verlag erklärte aber, dass es auch jetzt schon Quellenangaben im Text gebe, die nun ergänzt würden. Über den Umfang der Ergänzungen und den genauen Zeitpunkt machte Ullstein-Sprecherin Heinrich keine Angaben.

Baerbock, die seit einer Woche im Urlaub ist, hatte bereits in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung» angedeutet, dass es Nachbesserungen in ihrem Buch geben könnte. «Rückblickend wäre es sicherlich besser gewesen, wenn ich doch mit einem Quellenverzeichnis gearbeitet hätte», sagte sie der Zeitung. Sie habe bewusst auf öffentlich zugängliche Quellen zurückgegriffen, gerade wenn es um Fakten gehe. Aber sie nehme die Kritik ernst.

«Plagiatsvorwürfe sind Rufmord»

Bundesgeschäftsführer Michael Kellner hatte die Plagiatsvorwürfe gegen Baerbock als «Rufmord» bezeichnet. Den Vorwurf der Urheberrechtsverletzung haben sowohl die Grünen als auch der Ullstein-Verlag zurückgewiesen.

«Das Manuskript von Annalena Baerbocks Buch ist im Verlag sorgfältig lektoriert worden», hatte der Verlag erklärt, kurz nachdem die Vorwürfe bekannt wurden. «Die Aufzählung von allgemein zugänglichen Fakten ist ebenso wenig urheberrechtlich geschützt wie einfache Formulierungen, mit denen solche Fakten transportiert werden. Wir können keine Urheberrechtsverletzung erkennen.» Wie bei nichtwissenschaftlichen Werken üblich enthalte das Buch kein Quellenverzeichnis.

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