Baltische Staaten einigen sich auf Georgien-Sanktionen

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Georgien,

Estland, Lettland und Litauen setzen nationale Strafmassnahmen gegen die georgische Führung durch.

Georgien
Proteste in Georgien - Keystone

Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen verhängen nationale Sanktionen gegen die georgische Führung. Die Strafmassnahmen sollten sich gegen diejenigen richten, die legitime Proteste in der Südkaukasusrepublik unterdrückten, teilten die Aussenminister der drei EU- und Nato-Staaten mit.

«Gegner der Demokratie und Menschenrechtsverletzer sind in unseren Ländern nicht willkommen», schrieben Margus Tsahkna (Estland), Baiba Braze (Lettland) und Gabrielius Landsbergis (Litauen) wortgleich auf einer Plattform. Darauf hätten sie sich gemeinsam verständigt.

Massive Proteste führen zu internationaler Reaktion

Nähere Angaben machten die Minister zunächst nicht. Die Agentur BNS berichtete unter Berufung auf das Aussenministerium in Vilnius, dass sich die Sanktionen gegen zehn hochrangige Beamte des georgischen Innenministeriums richten sollen.

In Georgien kam es in den vergangenen Tagen wegen der Abkehr der dortigen Regierung vom Kurs in Richtung Europa zu Massenprotesten. Bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizisten wurde dabei zahlreiche Menschen verletzt.

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Seit den siebziger Jahren werden Sanktionen von Nichtregierungsorganisationen und kirchlichen Gruppen gefordert, um Menschenrechte und Demokratie in einzelnen Staaten durchzusetzen. Es wird erwartet, dass Sanktionen - je nach Sachstand in dem betroffenen Land - Regierungen, politische Parteien, Unternehmen und nicht-staatliche Organisationen veranlassen können, die bisher verfolgte Politik zu ändern. Dies wird deutlich am Beispiel Südafrika. Die Befürworter von Sanktionen wurden unterstützt durch eine breite Welle politischen Widerstands gegen die Apartheid. Das Ende der Apartheid war eine Folge des wirtschaftlichen Niedergangs, der Gewalteskalation in Südafrika selbst und der anhaltenden internationalen Isolation.

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