Wahlleitung: Abstimmung in Konfliktregion Abchasien gültig
Die Wahl in der abtrünnigen georgischen Teilrepublik Abchasien ist gültig. Bis 18 Uhr waren zu Prozent der Wahlberechtigten zur Urne gegangen.
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Die Präsidentenwahl in der von Georgien abtrünnigen Teilrepublik Abchasien im Kaukasus ist Behörden zufolge gültig, weil genügend Stimmen abgegeben worden seien. Gegen 18.00 Uhr Ortszeit hätten etwas mehr 55 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt, teilte die Wahlleitung mit.
Zur Wahl standen fünf Kandidaten. Als Favoriten gelten der Oppositionelle und ehemalige Wirtschaftsminister Adgur Ardsinba und Badra Gunba, der als Vizepräsident Abchasiens nach den Protesten und dem Rücktritt von Aslan Bschania seit November kommissarisch die Amtsgeschäfte des Präsidenten führt.
Ardsinba steht für eine stärkere Eigenständigkeit Abchasiens, Gunba für eine engere Anbindung an Russland. Im Wahlkampf trat der einflussreiche Vizechef der Kremlverwaltung, Sergej Kirijenko, an der Seite Gunbas auf und versprach weitere Finanzhilfe aus Moskau.
Angst vor zu grossem Einfluss Moskaus
Bei den Protesten im Herbst hatten die Opposition und ihre Anhänger unter anderem das Parlament besetzt und den Rücktritt Bschanias erzwungen. Auslöser der Demonstrationen war ein geplantes russisch-abchasisches Investitionsabkommen.
Die abchasische Opposition befürchtete, dass russische Oligarchen durch das neue Abkommen mit Moskau Grundstücke in der beliebten, aber vergleichsweise unterentwickelten und verarmten Urlaubsregion aufkaufen. Es gab Ängste, dass die Bevölkerung ihren Besitz verliert und alles so teuer wird, dass sie sich das Leben dort nicht mehr leisten können.
Russland hatte Abchasien nach einem Krieg mit Georgien 2008 als unabhängig anerkannt und Soldaten dort stationiert. International wird Abchasien nicht anerkannt. Die Region ist stark von Moskau abhängig.