Terror-Verdacht: Messer-Attacke in Mulhouse (F) – eine Person tot
Im französischen Mulhouse hat ein Mann auf einem Markt auf mehrere Personen eingestochen. Eine Person ist dabei umgekommen. Der Angreifer war polizeibekannt.

Das Wichtigste in Kürze
- Im französischen Mulhouse kam es am Samstag zu einem Messer-Angriff.
- Mehrere Personen sind verletzt. Ein Passant ist verstorben.
- Der Täter konnte gefasst werden. Er ist polizeibekannt.
Auf einem Markt im französischen Mulhouse nahe der Schweizer Grenze kam es am Samstagnachmittag zu einer Messer-Attacke.
Ein Mann soll mit einem Messer auf mehrere Personen eingestochen und diese so verletzt haben. Das berichtet das französische Portal «Alerts Infos» unter Berufung auf Augenzeugenberichte.
Die Tat hat sich laut «Le Parisien» am Rande einer Demonstration zur Unterstützung des Kongos ereignet.
Eine Person tot, sieben sind verletzt
Die französische Zeitung berichtet unter Berufung auf eine Polizeiquelle, dass bei der Attacke ein Passant ums Leben gekommen sei.
Mindestens sieben weitere Personen seien verletzt. Die Verletzten sind laut «L'Alsace» zwei Parkplatzwächter und fünf Polizisten.
Einer der Polizisten sei «an der Halsschlagader», ein anderer «am Brustkorb» verletzt worden. Die drei weiteren Polizisten seien leicht verletzt. Das erklärte Staatsanwalt Nicolas Heitz gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP.
Polizeibekannter Angreifer rief «Allahu Akbar»
Der 37-jährige Angreifer soll laut «Le Parisien» während des Angriffs «Allahu Akbar» gerufen haben. Er war polizeibekannt und soll in der Terror-Datenbank Frankreichs registriert sein. Dies, weil er bereits wegen Verherrlichung von Terrorismus verurteilt war.
Der Mann hätte abgeschoben werden sollen. Er hatte im Juni nach 180 Tagen ein administratives Auffanglager verlassen und stand seither unter Hausarrest. Das berichtet «Le Parisien» mit Verweis auf eine vertrauliche Quelle.
Einsatzkräfte befinden sich vor Ort. Der Angreifer konnte offenbar in Gewahrsam genommen werden, wie französische Medien übereinstimmend berichten. Nun hat die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen.
«Islamistischen Terrorakt, an dem es keinen Zweifel gibt»
Emmanuel Macron hat sich zur Attacke in Mulhouse geäussert. Er bezeichnete die Tat als einen «islamistischen Terrorakt, an dem es keinen Zweifel gibt». Grund dafür seien die Äusserungen des Terroristen. Zudem sprach er den Opfer-Familien «die Solidarität der Nation» aus.
Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau machte am Abgend gegenüber TF1 Algerien Vorwürfe: Der mutmassliche Täter algerischer Herkunft habe Frankreich verlassen sollen, das Land habe ihn aber nicht zurückgenommen. Zehnmal hätten seine Leute das algerische Konsulat kontaktiert – immer ohne Erfolg.
Retailleau mahnte, man müsse nun einen anderen Gang einlegen und an Themen wie Visa oder auch visafreie Einreisen für Menschen aus Algerien rangehen. Bisher sei man zu nett gewesen, nun müsse man zu einem Kräfteverhältnis übergehen.
Innenminister: Migrations-Unordnung Ursache für Terrorakt
Gleichzeitig kündigte Innenminister Retailleau an, Rechtsänderungen prüfen zu wollen. Der mutmassliche Täter sei wegen Terrorverherrlichung verurteilt worden und habe psychische Probleme gehabt. Er sei irregulär in Frankreich gewesen – aber in Freiheit.
«Der islamistische Terrorismus hat zugeschlagen», sagte Retailleau. «Und ich füge hinzu, dass ein weiteres Mal die Migrations-Unordnung Ursache dieses Terroraktes ist.»
Die Bürgermeisterin von Mulhouse liess auf Facebook verlauten: «Der Schrecken hat unsere Stadt erfasst.» Sie sprach den Opfern und ihren Angehörigen ihr Beileid aus.