Banken im Euroraum haben Verbesserungsbedarf bei Cyberangriffen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Cyber-Sicherheitsmassnahmen der grossen Banken im Euroraum getestet und sieht noch Raum für Verbesserungen.
Wie gut sind die grossen Banken im Euroraum gegen Angriffe auf ihre IT-Systeme gewappnet? Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht noch Luft nach oben. «Insgesamt hat der Stresstest gezeigt, dass die Banken über Reaktions- und Wiederherstellungsrahmen verfügen, in manchen Bereichen aber noch Verbesserungsbedarf besteht», teilte die Europäischen Zentralbank (EZB) am Freitag mit.
Die Notenbank hat in einem Stresstest-Szenario getestet, wie die Geldhäuser auf Hacker-Attacken reagieren und wie sie danach ihren Geschäftsbetrieb wieder hochfahren können. Details dazu wurden nicht genannt. Die nun im Stresstest gewonnenen Ergebnisse sollen in die jährliche Bankenprüfung einfliessen.
EZB beaufsichtigt führende europäische Bankinstitute
Die EZB beaufsichtigt seit November 2014 die führenden Banken im Euroraum direkt. An dem Cyber-Stresstest waren 109 direkt von der EZB beaufsichtigte Bankenen beteiligt. 28 Institute wurden umfangreicher getestet.
Die gewaltigen Datenmengen in den IT-Systemen von Banken locken immer wieder Kriminelle an. Die EZB-Aufsicht hat nach früheren Angaben zuletzt mehr Cyberangriffe als vor der Coronapandemie registriert. Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 prüfen Aufseher mit Stresstests regelmässig, wie anfällig die Geschäftsmodelle von Banken im Krisenfall wären.
Sie müssen Szenarien durchrechnen und belegen, dass sie auch unter widrigen Umständen – einem Wirtschaftseinbruch, einem Absturz der Immobilienpreise oder steigenden Kreditausfällen – genug Kapital hätten, um ihr Geschäft fortzuführen. Ist das nicht der Fall, verlangt die Aufsicht dickere Kapitalpuffer.