Banksy wirbt in U-Bahn für das Tragen von Masken
Banksy hat in einer U-Bahn in London für die Maskenpflicht geworben. Ratten-Bilder sollen auf das Thema aufmerksam machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Banksy hat mit Ratten-Bilder in einer Londoner U-Bahn die Maskenpflicht thematisiert.
- Wer keine Maske trägt, verstehe es nicht, schreibt der Künstler dazu.
- Bereits zuvor hatte der Brite die Helden der Pandemie geehrt.
Der geheimnisvolle Streetart-Künstler Banksy hat in einer U-Bahn in London mit Ratten-Bildern für das Tragen von Masken geworben. Auf einem auf Instagram verbreiteten knapp einminütigem Video soll Banksy selbst zu sehen sein. Mit Maske, weissem Schutzanzug, blauen Gummi-Handschuhen und einer orangefarbenen Warnweste. Passagiere erkennen ihn nicht, weil sie ihn wohl für einen Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe halten.
U-Bahn mit Spraydosen und Drucksprühgerät gefärbt
Im Video ist zu sehen, wie der Künstler mit Schablonen Ratten auf die inneren Wände und Fenster der Waggons malt. Ein Tier segelt zum Beispiel mit einem Mundschutz als Fallschirm herab. Ein anderes – ohne Maske – niest viel Farbe an ein Fenster. Für seine Bilder benutzte Banksy auch Spraydosen und ein Drucksprühgerät.
Zum Schluss des Videos spielt der Künstler auf den Hit «Tubthumping» der Band Chumbawamba an. In diesem heisst es unter anderem: «I get up again» (etwa: Ich stehe wieder auf). Als Kommentar hinterliess Banksy auf Instagram: «Wenn du keine Maske trägst, kapierst du es nicht.»
Die britische Regierung gab am Dienstag bekannt, dass vom 24. Juli an eine Maskenpflicht in Supermärkten und anderen Geschäften in England gelte. Jeder Landesteil in Grossbritannien entscheidet über seine eigenen Massnahmen im Kampf gegen die Pandemie. Eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln wurde im Juni in England eingeführt.
Banksy bedankt sich bei den Pflegekräften
Es ist nicht das erste Werk, in dem Banksy die Pandemie thematisiert. Mit einem grossen Gemälde bedankte er sich im Mai im General Hospital in Southampton bei den Helden der Pandemie.
Das damals ebenfalls auf seinem Instagram-Account veröffentlichte Bild zeigt einen Jungen. Dieser kniet und lässt eine Krankenschwester-Puppe in seiner Hand durch die Luft schweben. Sie streckt wie Superman ihre Hand aus – und trägt Gesichtsmaske, Umhang und eine Schürze mit rotem Kreuz.
Der Künstler hinterliess damals im Krankenhaus einen Zettel, auf dem stand: «Danke für alles, was Sie tun. Ich hoffe, dies erhellt den Ort ein wenig, auch wenn es nur schwarz und weiss ist.»
Die gestohlene Tür aus Paris
Auch in Italien macht Banksy derzeit Schlagzeilen – in einem Kunstkrimi. Italien gab am Dienstag die sogenannte Banksy-Tür, die aus der Pariser Konzerthalle Bataclan gestohlen wurde, an Frankreich zurück. Auf der Tür ist eine traurige Frau mit Schleier zu sehen. Sie war im Januar 2019 in Paris abmontiert worden.
Erst im vergangenen Monat hatten Ermittler das Kunstwerk in Italien aufgespürt. Im Bataclan waren am 13. November 2015 bei einem Terroranschlag 90 Menschen getötet worden. Das düstere Bild der Frau war danach auf der Aussentür aufgetaucht, es soll ein Tribut Banksys an die Opfer sein.
Banksys Identität gibt Rätsel auf. Bekannt ist, dass er aus Bristol stammt und Ende der 90er Jahre nach London kam. Einen Namen machte er sich mit gesellschaftskritischen und meist kontroversen Motiven.