Musical-Regisseur Matthias Davids wird 2025 eine Neuproduktion der «Meistersinger von Nürnberg» bei den Bayreuther Festspielen inszenieren.
Die Bayreuther Festspiele beginnen am 25. Juli.
Die Bayreuther Festspiele beginnen am 25. Juli. - Daniel Vogl/dpa

Die Bayreuther Festspiele holen für die kommende Saison einen Musical-Experten auf den Grünen Hügel: Der Regisseur Matthias Davids, künstlerischer Leiter der Sparte Musical am Landestheater Linz, soll 2025 eine Neuproduktion der «Meistersinger von Nürnberg» bei den Richard-Wagner-Festspielen inszenieren. «Meine Güte, was ist denn jetzt los?», habe er gedacht, als Festspielleiterin Katharina Wagner ihn angerufen habe. Er suche sich aber gerne Herausforderungen.

«Das ist so ein Projekt, wovor ich sicher Angst haben kann.» Wie bereits angekündigt, kommt auch der frühere Musikdirektor Christian Thielemann nach einigen Jahren Hügel-Abstinenz zu den Festspielen zurück. Er wird 2025 den «Lohengrin» mit dem Bühnenbild von Kunst-Star Neo Rauch dirigieren.

Der nach einer Pause erneut aufgeführte Lohengrin soll unter seiner musikalischen Leitung stehen. Für das grosse Jubiläumsjahr 2026 plant Katharina Wagner eine kleine Abweichung vom strengen Kanon: Wagners Werk «Rienzi» soll im Festspielhaus aufgeführt werden.

Repertoire-Erweiterung und Kartenverkauf

Darüber hinaus sei eine Erweiterung des Repertoires undenkbar. «Das ist so nicht möglich, weil es ja vorgegeben ist, der Werkekanon», sagte Festspielsprecher Hubertus Herrmann. Roth hatte die Überlegungen über eine Repertoire-Erweiterung ins Spiel gebracht, weil selbst in Bayreuth sich die Karten nicht mehr von selbst verkauften.

In diesem Jahr zeigten die Festspiele sich aber durchaus zufrieden und sprechen von einem quasi ausverkauften Haus. Nur noch für eine «Parsifal»-Aufführung im August gibt es noch Karten. «2024 läuft im Kartenverkauf sehr gut», sagte Geschäftsführer Ulrich Jagels.

Die Festspiele stünden derzeit – auch wegen einer umstrittenen Preiserhöhung bei den Tickets – finanziell gut da, betonte er. In den kommenden Jahren müsse man aber auf Rücklagen zurückgreifen, weil die Gesellschafter angekündigt haben, ihre Zuwendungen nicht zu erhöhen.

Finanzierung und Neuinszenierungen

55 Prozent des Haushalts erwirtschaften die Festspiele seinen Angaben zufolge selbst; 10 Prozent kommen vom Förderverein der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth; 35 Prozent aus öffentlichen Geldern – von Bund, Freistaat Bayern und Stadt Bayreuth. In diesem Jahr startet das Festival mit einer Neuinszenierung der Oper «Tristan und Isolde» des isländischen Regisseurs Thorleifur Örn Arnarsson an.

Er kündigte eine düstere Interpretation der Liebesoper an: «Auf dem Scherbenhaufen der Hoffnungen liegt dann Tristan im Sterben», sagte er. Die musikalische Leitung hat Dirigent Semyon Bychkov. Die Titelrollen werden gesungen von Andreas Schager und Camilla Nylund.

Vor dem offiziellen Festspiel-Start war noch ein Open-Air-Konzert im Park am Fusse des Festspielhauses geplant, dirigiert von Nathalie Stutzmann, einer der drei Dirigentinnen in Bayreuth dieses Jahr. Erstmals sind die Frauen am Pult in diesem Jahr in der Überzahl.

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