Bayreuth (D) ohne Festspiele – aber mit Kammerkonzert
Die Festspiele in Bayreuth sind eigentlich ein grosses Ereignis für Oper-Fans. In diesem Jahr ist wegen der Corona-Pandemie alles etwas anders.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Eröffnung der Festspiele in Bayreuth ist normalerweise ein Grossanlass.
- In diesem Jahr fand wegen Corona allerdings nur ein kleines Konzert statt.
Kammermusik statt grosser Opernbühne: Normalerweise wird Deutschlands bekanntestes Opern-Festival mit einer rauschenden Eröffnung eingeläutet. 2020 haben die Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele stattdessen am Samstag ein Rundfunkkonzert ohne Publikum mit 14 Musikern in der Villa Wahnfried gegeben. Geleitet wurde es von Musikdirektor Christian Thielemann. «Wir zeigen zumindest, dass wir alle wollen», sagte Thielemann kurz vor Beginn der Übertragung im Bayerischen Rundfunk.
Eröffnet wurde das Konzert in der Villa Wahnfried mit dem Siegfried-Idyll, einem eher stillen Werk. Dieses kann auch ohne grosse Besetzung gespielt werden. Die Villa Wahnfried war Wagners Wohnhaus. Sie ist für grosse Orchester und Chöre ohnehin zu klein, ausserdem galt für die Musiker Sicherheitsabstand.
Bayreuth rechnet mit normalen Spielen 2021
Eigentlich hätten am Samstag auf dem Grünen Hügel in Bayreuth die Festspiele eröffnet werden sollen. Die Corona-Pandemie hat dem einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Für das kommende Jahr geht der kommissarische Geschäftsführer Heinz-Dieter Sense trotz Pandemie von einer «normalen» Spielzeit 2021 aus. «Ich rechne damit, dass wir im nächsten Jahr wieder normale Festspiele haben», sagte er dem «Nordbayerischen Kurier» (Samstag). Zu Abstandsvorschriften für Musiker im Orchestergraben sagte er: «Dieses Problem wird sich nächstes Jahr nicht mehr stellen.»
Nach Angaben von Senses Co-Geschäftsführer Holger von Berg sind die finanziellen Einbussen massiv. Wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte, gingen durch die Absage in diesem Jahr Einnahmen von 15 Millionen Euro verloren.