Bei DWS: Razzia wegen «Greenwashing»-Verdacht
Die Zentralen der Deutschen Bank und DWS Group wurden in Frankfurt durchsucht. Ist etwas an den «Greenwashing»-Vorwürfe gegen den Vermögensverwalter dran?
Das Wichtigste in Kürze
- Gegen die DWS Group liegen «Greenwashing»-Vorwürfe vor.
- Deshalb wurden die Zentralen der Deutschen Bank und der DWS durchsucht.
Es kam zur Razzia bei der Deutschen Bank und ihrer Fondstochter DWS Group: Am Dienstag statteten rund 50 Einsatzkräfte von Staatsanwaltschaft, Finanzaufsicht Bafin und Bundeskriminalamt (BKA) in Frankfurt den Zentralen einen Besuch ab.
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt war der Grund dafür der Vorwurf des Kapitalanlagebetrugs, konkrete Beschuldigte gebe es bislang aber nicht. Die Ermittler nahmen demnach sowohl Räumlichkeiten der DWS Group als auch der Deutschen Bank in Augenschein. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über die Durchsuchungen berichtet.
Umwelt- und Klimaschutz der DWS Group
Hintergrund der Massnahme sind seit Monaten kursierende «Greenwashing»-Vorwürfe gegen das Unternehmen. Demnach soll der Vermögensverwalter Angaben zu Nachhaltigkeitskriterien zu hoch angesetzt haben.
Zudem soll der Vermögensverwalter bei Themen wie Umwelt- und Klimaschutz in Wahrheit nicht so weit fortgeschritten sein wie angegeben. Ins Rollen gebracht hatte die Ermittlungen im vergangenen Jahr die frühere Nachhaltigkeitsbeauftragte des Unternehmens, Desiree Fixler.
Ein Sprecher bestätigte die Durchsuchungen und bekräftigte auf Anfrage: «Wir haben in dieser Angelegenheit kontinuierlich und umfassend mit allen relevanten Regulierungsbehörden zusammengearbeitet und werden dies auch weiterhin tun.»
Die Deutsche Bank verwies auf die Stellungnahme des Vermögensverwalters und teilte zudem schriftlich mit: «Die Massnahmen der Staatsanwaltschaft richten sich gegen Unbekannt im Zusammenhang mit Greenwashing-Vorwürfen, die gegen die DWS erhoben wurden.»