München: Täter fuhr absichtlich in Menge – «islamistisch» geprägt
Am Donnerstag fuhr ein 24-jähriger Afghane in München in eine Menschenmenge. In einer Pressekonferenz informiert die Polizei nun über die Ermittlungen.
![München](https://c.nau.ch/i/Ae0GMM/900/munchen.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mann ist am Donnerstag in eine Demonstration in München gefahren.
- Die Polizei gibt in einer Pressekonferenz ein Update zur Tat.
- 36 Personen wurden bei dem Anschlag verletzt.
Nach der Horrorfahrt in München gibt die Polizei am Freitag um 11 Uhr eine Pressekonferenz.
Nach aktuellem Stand wurden 36 Personen verletzt, erklärt der Vizepräsident des Polizeipräsidiums München, Christian Huber. Die Verletzten seien im Alter von zwei bis 60 Jahren.
Darunter seien zwei Schwerstverletzte, eines davon ein Kind. Die Zahl der Verletzten könnte sich noch erhöhen.
Einen Zusammenhang mit der Münchner Sicherheitskonferenz, die am Freitag beginnt, gebe es nicht.
![Anschlag München](https://c.nau.ch/i/0Z3GBa/900/anschlag-munchen.jpg)
Das Handy des Täters wurde bereits ausgewertet. Es sei «eine gewisse islamistische Ausrichtung» festgestellt worden, so der LKA-Vizepräsident Guido Limmer. Zudem stiessen die Ermittler auf den Satz «Vielleicht bin ich morgen nicht mehr da».
Das Fahrzeug habe dem Täter gehört. Bei dem Einsatz gab die Polizei einen Schuss ab – der Mann wurde jedoch nicht getroffen.
«Islamistische Tatmotivation»
Die leitende Oberstaatsanwältin Gabriele Tilmann spricht im Anschluss über die Motivation des Täters. Der 24-jährige Afghane habe in der Vernehmung zugegeben, absichtlich in die Menschenmenge gefahren zu sein.
Seine Aussagen liessen auf eine «islamistische Tatmotivation» schliessen. Er sei «sehr religiös». Bei der Festnahme habe er «Allahu Akbar» gesagt.
Weshalb er sich die Kundgebung der Gewerkschaft Verdi für seine Tat aussuchte, sei noch nicht klar. Es gebe noch keine Hinweise auf den IS oder andere islamistische Gruppierungen.
Kind und weitere Person in Lebensgefahr
Ein zweijähriges Mädchen liegt in einem Kinderspital in kritischem Zustand auf der Intensivstation.
«Nach einer Notfall-Operation gestern liegt das Kind in stabilem, aber kritischem Zustand weiter auf der Intensivstation», sagt Oliver Muensterer, Direktor der Klinik für Kinderchirurgie. «Eine Prognose über den weiteren Verlauf können wir derzeit nicht abgeben.»
Auch am TUM Klinikum Isar behandeln die Ärztinnen und Ärzte weiter eine schwerst verletzte Person. «Ihr Zustand ist weiterhin als äusserst kritisch einzustufen», sagte eine Sprecherin des TUM Klinikums rechts der Isar. Dort waren fünf Menschen behandelt worden, vier wurden bereits entlassen.