Belarussisches Flugzeug kreist verloren im Nirgendwo

Rebekka Affolter
Rebekka Affolter

Weissrussland,

Einige Länder – so auch Polen – sperren ihre Lufträume für Flüge aus Belarus. Dies bringt ein Flugzeug aus Minsk in eine verzwickte Lage.

Lukaschenko Minsk
Der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko bei einer Rede im Mai in Minsk. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Belarus zwang ein Ryanair-Flugzeug wegen einer angeblichen Bombendrohung zur Landung.
  • Etliche Länder verhängten daraufhin Sanktionen, so auch die Sperrung ihrer Lufträume.
  • Nun kreist ein Flugzeug aus Minsk verloren im Nirgendwo.

Wegen einer angeblichen Bombendrohung hatten belarussische am Sonntag die Landung eines Ryanair-Flugzeuges erzwungen. Dabei nahmen sie den sich an Bord befindenden Oppositionellen Roman Protassewitsch fest. Einige Länder verhängten nach dieser Aktion Sanktionen gegen Belarus. Diese bringen nun ein Flugzeug in Schwierigkeiten.

Verschiedenste Länder – darunter auch die EUsperrten den Luftraum für belarussische Flugzeuge. Auch in der Schweiz dürfen die Belavia-Flüge nicht mehr fliegen oder landen.

Belarussisches Flugzeug steckt vor Polen fest

Auch das EU-Land Polen lässt Flugzeuge aus Belarus offenbar nicht mehr den Luftraum durchqueren. Wie ein deutscher Journalist entdeckte, führt diese Sperrung zu Problemen. Eine Maschine aus Minsk bleibt stecken.

Wie der Onlinedienst «Flightradar24» zeigt, kreist das Flugzeug verloren im Nirgendwo. Das Ziel wäre Barcelona, doch daraus wird nichts. Nach ein paar Runden steuert der Pilot wieder Minsk an.

minsk
Ein belarussisches Flugzeug kreist verloren im Nirgendwo. - Screenshot Flightradar24

Nach etlichen Extra-Runden landet das Flugzeug kurz vor 15 Uhr wieder in der belarussischen Hauptstadt.

Minsk Belarus
Nach einem Irrflug landet die Maschine wieder in Minsk. - Screenshot Flightradar24

Machthaber Alexander Lukaschenko hingegen verteidigt nach wie vor die erzwungene Landung.

Lukaschenko will Hinweis aus der Schweiz erhalten haben

«Ich habe rechtmässig gehandelt, indem ich die Menschen geschützt habe - nach allen internationalen Regeln», sagte Lukaschenko am Mittwoch im Parlament in Minsk.

Die Schweiz soll dabei tiefer in den Vorfall verwickelt sein. Er habe aus der Schweiz den Tipp bekommen, dass sich an Bord des Flugzeugs eine Bombe befindet.

Auf Anfrage von Nau.ch dementierte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA die Behauptung. «Die Schweizer Behörden haben keine Kenntnis von einer Bombendrohung auf dem Ryanair-Flug Athen-Vilnius», hält ein Sprecher fest. Es seien gegenüber den belarussischen Behörden keine Ankündigungen gemacht worden.

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