Belgien kommt nicht hinterher beim Zerstören beschlagnahmter Drogen
Der Kokain-Schmuggel hat am Antwerpener Hafen massiv zugenommen. Nun hat Belgien ein Problem beim Zerstören dieser Drogen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Mangel an Verbrennungsanlagen wird in Belgien zum Problem.
- Der Kokain-Schmuggel im Land hat i letzter Zeit deutlich zugenommen.
- Ein Zoll-Sprecher meinte, dass «eine strukturelle Lösung auf gutem Wege» sei.
Am Antwerpener Hafen in Belgien hat der Kokain-Schmuggel dermassen zugenommen, dass den Behörden die Möglichkeiten zur Zerstörung beschlagnahmter Drogen ausgehen. «Es gibt ein Problem bei der Kapazität der Verbrennungsanlagen.» Dies sagte ein Sprecher des belgischen Zolls am Montag der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit Berichte belgischer Medien.
Konkret geht es um die enormen Mengen von Kokain aus Lateinamerika, die im Antwerpener Hafen abgefangen werden. Antwerpen gilt als Umschlagsort Nummer eins für Kokain in Europa. Nach Angaben der belgischen Behörden wurden dieses Jahr voraussichtlich mehr als 100 Tonnen Kokain beschlagnahmt. Das wäre ein neuer Rekord nach den 89,5 Tonnen im vergangenen Jahr.
Die Droge kann nicht einfach so vernichtet werden. Um beschlagnahmtes Kokain zu verbrennen, «gibt es Umweltstandards, die eingehalten werden müssen», erklärte der Sprecher des Zolls. Belgischen Medien zufolge gibt es derzeit zu wenige zugelassene Verbrennungsanlagen für die Mengen an Drogen in den Lagern des Zolls. Das hat auch Auswirkungen auf die Sicherheit der Lagerorte.
Verdächtige Vorgänge
Laut der belgischen Zeitung «De Standaard» bemerkte die Polizei in Antwerpen bereits verdächtige Vorgänge in der Nähe eines Lagers: Eine oder mehrere Unbekannte spähten mit einer Drohne die Gegend aus.
Die Staatsanwaltschaft Antwerpen wollte sich gegenüber AFP nicht dazu äussern. Auch zu den Mengen an Kokain, die zerstört werden sollen, wurden keine Angaben gemacht.
Der Sprecher des Zolls führte aus, dass «eine strukturelle Lösung auf gutem Wege» sei. Eine Lösung könne «bereits am Dienstag» bekannt gegeben werden, hiess es aus einem Ministerium.