BER-Aufsichtsratschef spricht sich für private Investoren aus
Der Aufsichtsrat des Flughafen Berlin Brandenburg (BER) hätte nichts gegen private Investoren. Allerdings ist dies in solchen Krisen-Zeiten schwierig.
Das Wichtigste in Kürze
- Rainer Bretschneider hätte nichts gegen private Investoren für den Flughafen BER.
- In der aktuell schwierigen Finanzlage wäre ein solcher Schritt allerdings nicht einfach.
- Der neue Flughafen Berlin Brandenburg wird am 31. Oktober 2020 eröffnet.
Für den Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg, Rainer Bretschneider, spräche nichts gegen einen Einstieg privater Investoren bei dem Unternehmen. «Da hätte ich persönlich überhaupt nichts gegen», sagte er am Donnerstag im RBB-Inforadio.
Allerdings sähen die bisherigen Eigentümer – der Bund sowie die Bundesländer Berlin und Brandenburg – das anders. «Aber Sie müssen natürlich sehen, dass auch ein privater Investor eine Rendite auf sein eingesetztes Kapital will. Das dürfte im Moment schwierig werden.»
Flughafen Berlin Brandenburg (BER) in finanzieller Krise
Angesichts eingebrochener Fluggastzahlen in der Corona-Krise steckt die Flughafengesellschaft in einer finanziellen Krise. Hinzu kommen hohe Kosten für den Bau des neuen Hauptstadtflughafens BER. «Die Lage ist sehr ernst», betonte Bretschneider.
«Die Finanzlage und das Eigenkapital insbesondere sind nicht so, dass wir zukunftsorientiert aufgestellt sind.» Man stehe deshalb im kontinuierlichen Austausch mit den Gesellschaftern und habe bereits um finanzielle Unterstützung für das Jahr 2021 gebeten.
Darlehen für kommendes Jahr zugesagt
Der Bund und die beiden beteiligten Länder unterstützen das Unternehmen in diesem Jahr bereits mit 300 Millionen Euro. Für kommendes Jahr ist ein Darlehen von rund 550 Millionen Euro zugesagt. An diesem Wochenende soll der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) mit rund neun Jahren Verspätung eröffnen.