Bericht: Migranten verlassen türkisch-griechische Grenze

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Türkei,

Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze haben das Gebiet laut Medienberichten verlassen.

Coronavirus
Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Flüchtlinge haben die türkisch-griechische Grenze verlassen.
  • Türkische Beamte hätten die Menschen vor einer Infizierung mit dem Coronavirus gewarnt.

Die an der türkisch-griechischen Grenze verbliebenen Flüchtlinge und Migranten sind einem Medienbericht zufolge abgezogen. Die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, dass die Menschen «ihre Bitte, das Areal zu verlassen, den Migrationsbehörden der Provinz Edirne übermittelt» hätten. Gleichzeitig hätten türkische Beamte die Menschen vor einer Infizierung mit dem Corona-Virus gewarnt, sollten sie weiter dort im Freien leben.

Die Menschen seien mit Bussen in Gästehäuser für eine zweiwöchige Quarantäne geschickt worden, hiess es bei Anadolu weiter. Danach würden sie zu «angemessenen» Orten gebracht.

Wie viele Menschen auf der zuletzt abgesperrten türkischen Seite des Grenzgebiets noch lebten, blieb unklar. Schätzungen griechischer Sicherheitskräfte zufolge befanden sich nur noch wenige Hundert Migranten und Flüchtlinge dort. Auch griechische Medien hatten am Freitag berichtet, dass die türkische Regierung sie nach und nach zurück ins Inland bringen.

Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Ende Februar erklärt, die Grenze zur EU sei für Flüchtlinge und andere Migranten offen. Daraufhin machten sich Tausende Menschen auf den Weg, um aus der Türkei nach Griechenland und in die EU zu gelangen. Griechenland liess sie jedoch nicht passieren. Teilweise gewalttätige Szenen vom Grenzübergang Pazarkule/Kastanies dominierten tagelang die Medien.

Der Schachzug Erdogans galt unter anderem als der Versuch, Druck auf die EU auszuüben. Damit wollte er mehr Unterstützung für die Versorgung der syrischen Flüchtlinge in der Türkei als auch für türkische Syrienpolitik bekommen. Angesichts eskalierender Kämpfe in Nordsyrien befürchtete die türkische Führung einen weiteren Flüchtlingsandrang.

Ein Flüchtlingspakt mit der EU von 2016 sieht eigentlich vor, dass die Türkei illegale Migration in die EU stoppt. Im Gegenzug erhält sie unter anderem finanzielle Hilfe. Erdogan kritisierte, die EU habe ihre Versprechen nicht gehalten. EU-Politiker und andere warfen Erdogan vor, Flüchtlinge für seine politischen Ziele auszunutzen.

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