Ende August hat eine Gruppe junger Erwachsener einen Hungerstreik angekündigt. Das Ziel: Ein Treffen mit den Kanzlerkandidaten. Nach Ablauf des Ultimatums wollen zwei Aktivisten dennoch weitermachen.
Eine Gruppe junger Erwachsener hatte Ende August in Berlin einen Hungerstreik für eine radikale Klimawende begonnen. Foto: Paul Zinken/dpa
Eine Gruppe junger Erwachsener hatte Ende August in Berlin einen Hungerstreik für eine radikale Klimawende begonnen. Foto: Paul Zinken/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Ablauf eines Ultimatums an die Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen haben zwei Klimaaktivisten in Berlin einen verschärften Hungerstreik angekündigt.
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Eine 24-jährige Frau und ein 21-jähriger Mann wollen nach eigenen Angaben ab Samstag nicht nur Nahrung, sondern auch Flüssigkeit verweigern - es sei denn, SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sage vorher öffentlich, dass Klimanotstand herrsche.

Eine Gruppe junger Erwachsener hatte am 30. August in der Nähe des Reichstagsgebäudes in Berlin einen Hungerstreik für eine radikale Klimawende begonnen. Damit wollten sie unter anderem ein öffentliches Gespräch mit den Kandidaten Scholz (SPD), Armin Laschet (CDU/CSU), und Annalena Baerbock (Grüne) am Donnerstagabend erreichen.

Da es von den Politikern keine Zusage dafür gab, brachen fast alle Teilnehmer den Hungerstreik ab und protestierten am Nachmittag in ihrem Lager am Spreebogen mit leeren Stühlen gegen die Abwesenheit der Kandidaten. Die «Ignoranz der Verantwortlichen (hat) ein Ausmass angenommen, das nicht mehr zu übertreffen ist», sagte der 27-jährige Jacob Heinze. Wichtig seien nun Widerstand und sozialer Ungehorsam.

Der 21-jährige Henning Jeschke, der schon seit mehr als drei Wochen hungert, und die 24-jährige Lea Bonasera, die ihren Hungerstreik diese Woche begann, wählten indes einen anderen Weg: Sie wollen weiter hungern und stellten Scholz ein neues Ultimatum. Wenn der SPD-Politiker als möglicher nächster Kanzler nicht umgehend den Klimanotstand ausrufe, würden sie ab Samstag auch nicht mehr trinken. In einer Pressekonferenz packten die beiden Eisblöcke auf die freien Stühle der drei eingeladenen Politiker und inszenierten eine Art Prozess wegen Untätigkeit im Kampf gegen den Klimawandel.

Ohne Flüssigkeit drohen binnen weniger Tage ernste gesundheitliche Folgen bis hin zum Tod.

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