Bestatter weigern sich, Nawalnys Leiche zu transportieren
Alexej Nawalnys Beerdigung wird von Drohanrufen überschattet. Sie führen dazu, dass kein Bestattungsunternehmen in Moskau seine Leiche transportieren will.
Das Wichtigste in Kürze
- Alexej Nawalnys Beerdigung soll am 01. März stattfinden.
- Drohanrufe sorgen jedoch dafür, dass kein Bestatter seine Leiche transportieren will.
Eine problemlose Beerdigung scheint es für den verstorbenen Kreml-Kritiker Alexey Nawalny nicht zu geben. Diese soll am Freitag (01. März) stattfinden, wird jedoch nun von schweren Drohungen überschattet. Wie seine Anhänger berichten, haben mehrere Bestattungsunternehmen daraufhin die Beförderung seines Leichnams abgelehnt.
«Was für eine Schande! Jetzt weigern sich die Leichenwagenfahrer, Alexej aus dem Leichenschauhaus zu holen.» – So äusserte sich Iwan Schdanow, ein Unterstützer von Nawalny im Exil.
Laut Kira Jarmisch, Sprecherin von Nawalny, erhielten die Bestatter Drohanrufe von «Unbekannten». Diese sollen davor gewarnt haben, den Körper «irgendwohin zu bringen».
Die Trauerfeier für den Oppositionspolitiker in einer Moskauer Kirche geplant. Diese befindet sich im Südosten Moskaus – dem Bezirk, in dem Nawalny lebte, als er noch frei war. Anschliessend wird seine letzte Ruhestätte der Borisowski-Friedhof sein.
Nawalny starb am 16. Februar unter ungeklärten Umständen in einer der härtesten Strafkolonien Russlands. Er war zu 19 Jahren Haft verurteilt worden.
Die Behörden behaupten, er sei eines «natürlichen Todes» gestorben – seine Ehefrau und seine Anhänger bezweifeln dies jedoch stark. Sie machen Präsident Wladimir Putin für seinen Tod verantwortlich.