Besuch in China: Annalena Baerbock führt heikle Gespräche
Das Wichtigste in Kürze
- Inmitten zunehmender Spannungen reist Aussenministerin Baerbock am Mittwoch nach China.
- Grund des Besuches ist, heikle politische Konflikte in Russland und Taiwan zu besprechen.
- Die Menschenrechtslage in China und die Klimakrise stehen ebenfalls im Mittelpunkt.
Beim Besuch von Aussenministerin Annalena Baerbock in China dürfte es auch zu etwas heikleren Gesprächen kommen. In Peking sollen unter anderem Themen wie Menschenrechte und globale Konflikte diskutiert werden
Baerbock setzte diesen Freitag in der Hafenstadt Tianjin ihren Besuch in China fort. Der aus Tianjin stammende Aussenminister Qin Gang begleitete die Grünen-Politikerin.
Besucht wurde das deutsche Unternehmen für Elektromobilität. Das Unternehmen Vitesco mit Sitz im bayerischen Regensburg produziert in Tianjin seit 2019 voll integrierte elektrische Achsantriebe. Seit November 2021 betreibt die Gruppe dort ein Forschungs- und Entwicklungszentrum.
Anschliessend wollen Baerbock und Qin Gang mit einem Sonderzug in die rund 120 Kilometer westlich gelegene Hauptstadt Peking fahren. Dort sind Gespräche im Staatsgästehaus Diaoyutai im Rahmen des deutsch-chinesischen Strategischen Dialogs geplant. Am Nachmittag (Ortszeit) will Baerbock auch zu einem kurzen Gespräch mit dem chinesischen Vizepräsidenten Han Zheng zusammenkommen.
Besuch in China als Balanceakt
Angesichts der Rückendeckung Chinas für den Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine und der Spannungen mit Blick auf Taiwan galten die politischen Gespräche als der heikelste Teil des Besuches von Baerbock. Im Mittelpunkt dürften neben den deutsch-chinesischen Beziehungen auch die Menschenrechtslage in China sowie die Eindämmung der Klimakrise stehen.
Bereits vor dem Abflug hatte Baerbock das Ziel betont, Chancen für eine künftige Zusammenarbeit mit Peking auszuloten. Sowie die Gefahren einseitiger Abhängigkeit abzubauen. «Partner, Wettbewerber, systemischer Rivale – das ist der Kompass der europäischen China-Politik. In welche Richtung die Nadel künftig ausschlagen wird, liegt auch daran, welchen Weg China wählt», sagte sie.