Bislang keine Hinweise auf vermehrte Nebenwirkungen nach Impfungen

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Deutschland,

Dem Paul-Ehrlich-Institut sind keine vermehrten Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung bekannt. Die Anzahl Verdachtsfälle entspricht den Zulassungsstudien.

Berling Impfzentrum
Ein Impfzentrum in Berlin. - POOL

Das Wichtigste in Kürze

  • Das PEI hat bisher keine Hinweise auf vermehrte schwere Nebenwirkungen nach Impfungen.
  • Bei den Verdachtsfällen sei ein kausaler Zusammenhang zur Covid-Impfung nicht belegt.
  • Bis heute wurden dem PEI zehn Todesfälle nach Impfungen gemeldet.

Das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat bislang keine Hinweise auf möglicherweise vermehrt auftretende Nebenwirkungen bei Impfungen gegen das Coronavirus. Bis Sonntag seien ihm 325 Verdachtsfälle gemeldet worden, teilte das PEI am Donnerstag im hessischen Langen mit. 51 Fälle davon seien als schwerwiegend einzuschätzen. Die Werte seien konsistent zu den Daten aus den klinischen Zulassungsstudien und zudem statistisch unauffällig.

Bis Sonntag waren in Deutschland laut Robert-Koch-Instituts (RKI) bereits mehr als 600'000 Impfungen verabreicht worden. «Bisher sehen wir kein neues Risikosignal», sagte PEI-Expertin Brigitte Keller-Stanislawski am Donnerstag vor Journalisten. Sie betonte zugleich, dass es sich um Verdachtsfälle handle, bei denen ein kausaler Zusammenhang zur Impfung nicht belegt sei. PEI-Präsident Klaus Cichutek betonte, dass die Risiken der beiden zugelassenen Impfstoffe nach bisherigem Stand «sehr, sehr begrenzt» seien.

Todesursachen sind auf Grunderkrankungen zurückzuführen

Laut PEI wurden bis Donnerstag zehn Todesfälle nach Impfungen gemeldet. Die Fachbehörde ging aber nicht davon aus, dass ein Zusammenhang bestand. Es habe sich um Patienten mit «gravierenden Grunderkrankungen» gehandelt, die sich teilweise sogar bereits in Palliativbehandlung befunden hätten, sagte Keller-Stanislawski. Das PEI gehe davon aus, dass diese Menschen «an ihren Grunderkrankungen in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung» verstorben seien.

Impfung
Die Booster-Impfung gegen das Coronavirus schütz gemäss Studie zu 99 Prozent vor einem tödlichen Verlauf. - Keystone

Bis Sonntag waren dem Institut demnach sieben Todesfälle nach Impfungen gemeldet worden. Die Betroffenen litten sämtlich und teilweise mehrfach an sehr schweren Grunderkrankungen und waren zwischen 79 und 93 Jahren. Der Zeitpunkt des Todes lag zwischen wenigen Stunden und vier Tagen nach der Impfung. Für die neueren Meldefälle lagen zunächst noch keine genaueren Informationen vor.

Mögliche Nebenwirkungen werden weiterhin genau überwacht

Das PEI hatte bis zum Sonntag darüber hinaus Kenntnis von sechs Verdachtsfällen auf allergische Reaktionen. Bisher gebe es auch keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für allergische Reaktionen, sagte Keller-Stanislawski. Mögliche Nebenwirkungen von Impfungen werden in Deutschland und anderen Ländern auch nach der Zulassung genau überwacht. Hierzulande besteht unter anderem eine Meldepflicht für Ärzte, anderes Fachpersonal und Hersteller.

Coronavirus
Ein Mann wird von einem Helfer im zweiten Impfzentrum Berlins, im Erika-Hess-Eissatdion, zu seiner Impfung gegen das Coronavirus geleitet. - dpa

Das für die Überwachung von Impfstoffen und anderen Medikamenten zuständige PEI führt diese Daten zusammen. Es soll wöchentlich öffentlich darüber berichtet werden. Dabei muss sorgfältig ausgewertet werden, ob die gemeldeten Verdachtsfälle wirklich eine auffällige Entwicklung anzeigen. Es kann sich auch um ein statistisch normales Geschehen handeln oder in gar keinem Zusammenhang mit den Impfungen stehen.

Nebenwirkungen hinterlassen keine Schäden

Die bisherigen Daten entsprächen dem durch die Zulassungsstudien erwarteten Bild, betonte Cichutek. Die Nebenwirkungen seien als «mild bis moderat» zu bezeichnen. Sie träten vorübergehend auf und hinterliessen keine Schäden. Insgesamt fielen sie «etwas höher als bei der saisonalen Grippeimpfung aus», fügte der PEI-Chef an.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen der Impfungen gehören demnach insbesondere Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen oder Müdigkeit. Laut Zulassungsstudien treten diese insbesondere nach der zweiten Impfdosis auf. Beide Impfstoffe sind dabei ähnlich.

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